"Triangle of Sadness" von Ruben Östlund ist eine bitterböse Gesellschaftssatire mit tiefschwarzem Humor und einem Panoptikum an skurrilen Figuren, die in ihren menschlichen Abgründen schonungslos dargestellt werden. Das aber komplett ohne erhobenen Zeigefinger - stattdessen gelingt das Kunststück, alle Figuren sympathisch wirken zu lassen. Obwohl sie durch die Bank weg alle eigennützige Ar***löcher sind, fiebert man mit, empfindet Mitgefühl und möchte wissen, wie es den Figuren ergeht. So bleibt der Film auch über die fast 2,5 Stunden Laufzeit spannend und unterhaltsam.
Am Anfang braucht es ein wenig, um in die Geschichte und die Handlung hineinzufinden, weil das Setting sehr stilisiert, schräg und abstrakt wirkt - fast eher wie auf einer Theaterbühne bei der Inszenierung eines absurden Theaterstücks. Zum theatralen Charakter des Films passt auch, dass er in drei Kapitel eingeteilt ist - wie drei Akte. Das verleiht der Handlung aber Struktur und Orientierung, sodass die Geschichte konsequent und erbarmungslos erzählt werden kann.
Ich wusste kaum etwas über den Film, bevor ich ihn gesehen habe, und das war auch ganz gut so. Ansonsten hätte ich vielleicht irgendwelche Erwartungen gehabt, die hätten enttäuscht werden können. Und es ist auch nicht einfach, zu beschreiben, was das Publikum in dem Film erwartet.
Fazit: Außergewöhnlicher, schräger, aber großartiger Film! Lohnt sich!