Wow.... was für eine kleine spanische Perle von einem Film - ganz nach meinem Geschmack! "El aviso", so der Originaltitel, ist ein Mystery-Thriller nach der gleichnamigen Romanvorlage des spanischen Autors Paul Pen aus 2011, die mir unbekannt war.
Zum Plot:
2008 - Jon (Raúl Arévalo) und sein Freund David (Sergio Mur) besuchen abends eine Tankstelle, um sich dort Getränke und Eis zu besorgen. Ein Motorrad fährt vor, es fallen Schüsse und David wird so schwer verletzt, dass er in ein Koma fällt. Der von Schizophrenie geplagte Jon ist ähnlich, wie einst John Nash (Russell Crowe) in "A beautiful mind", ein Mathematik-Genie und versucht wahnhaft eine Erklärung für den tragischen Vorfall zu finden. Er stößt auf unfassbare Zusammenhänge, da es bereits in weit zurückliegender Vergangenheit mehrfach zu Tötungsdelikten an diesem Ort gekommen war.
2018: Der von älteren Mitschülern gemobbte neunjährige Nico (Hugo Arbues) erhält in einem Gamer-Heft eine Botschaft, die an ihn gerichtet ist. Nico solle keinesfalls am 12. April 2018, seinem zehnten Geburtstag, die Tankstelle betreten. Andernfalls würde er dort sterben. Seine Mutter nimmt die Drohung nicht ernst und beabsichtigt ihn an diesem Termin zur Tankstelle zu schicken, um seine Ängste diesbezüglich überwinden zu können.
Daniel Calpasoro (Regie) springt geschickt zwischen den Zeitebenen, ohne den Faden zu verlieren. Etliche Twists bereichern die packende Story bis zum Erreichen des 12. Aprils 2008/2018. Die finale Auflösung ist keinesfalls, wie in vielen anderen Rezensionen (auf anderen Portalen) beschrieben, unrealistisch oder nicht nachvollziehbar.
Die Lösung ist mathematischer Natur und der abwesende (!) Tankwart wird zum Helden des Rätsels.
Das ist eine ungemein intelligent umgesetzte Story, die zudem gut gespielt ist, optisch was hermacht und für hohe Spannung sorgt. Für mich ein Kleinod, dass mich begeistern konnte, und das ich mit Sicherheit nicht zum letzten Mal gesehen habe.