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    Benedetta
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    2,7
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    Petra Schönberger
    Petra Schönberger

    25 Follower 195 Kritiken User folgen

    5,0
    Veröffentlicht am 7. Dezember 2021
    „Benedetta“ ist eine erotische Liebesgeschichte zwischen zwei Nonnen. In der Geschichte geht es um das Leben der lesbischen Nonne Benedetta Carlini und damit lässt der Regisseur Religion und Sexualität auf nie gesehene Weise aufeinanderprallen.
    Es geht um das Leben einer jungen Frau, die sich zielstrebig an die Spitze einer Männerdomäne kämpft. Ein hervorragendes Meisterwerk mit großartiger Besetzung und brillanten, schauspielerischen Leistungen von allen Schauspielern, dass man auf alle Fälle gesehen haben muss.
    Eine berührende und fesselnd erzählte Klostergeschichte überrascht mit tollen Aufnahmen und einem berührenden Soundtrack.
    Wer hat Angst vor Schlangen oder bekommt Panikattaken? Dann sollte man darauf verzichten sich den Film anzuschauen, da die vollkommen unvorhergesehen aus dem Nichts auftauchen.
    Es ist aber auch eine Geschichte, die zu Herzen geht und wütend macht.
    In der Geschichte geht es um Erinnerungen, Vergeltung, Alpträume und Folter. Es geht aber auch um Macht und Intrigen.
    Alles in allem eine nachdenkliche, aufwühlende Geschichte mit großartigen, atmosphärischen Aufnahmen.
    Einzigartige Kameraführungen präsentieren einen durch und durch gelungenen Film, in dem es natürlich um die Liebe geht.
    Nicht zuletzt geht es aber auch um Demütigung und um die Spuren der Pest, die sich schnell und weit verbreitet.
    Alles in allem eine berührende und ehrliche Geschichte, in der es um den Glauben an Jesus Christi geht.
    Riecks-Filmkritiken
    Riecks-Filmkritiken

    28 Follower 212 Kritiken User folgen

    3,5
    Veröffentlicht am 24. November 2021
    Es wird heiß! Wenn Paul Verhoeven als Regisseur antritt, ist schon vorprogrammiert, dass wir einen Film zu sehen bekommen, der versucht die Grenzen der Akzeptanz zu sprengen. Doch ganz so krass wird es in BENEDETTA dann doch nicht, auch wenn Verhoeven es an Intimität, Lust und Romantik nicht fehlen lässt und gleichzeitig trotzdem schafft, eine mysteriöse und undurchsichtige Geschichte zu erzählen, die immer wieder spannende Entwicklungen hervorbringt. Es sind jedoch die Darstellerinnen, die diesen Film zu einem ganz Besonderen machen, denn gerade Hauptdarstellerin Virginie Efira liefert eine beeindruckende Performance ab, die alle Facetten der persönlichen Inszenierung abdeckt und von verführerischer Anzüglichkeit bis hinterlistige Boshaftigkeit reicht. Das Zusammenspiel mit Charlotte Rampling und Daphne Patakia ist einfach hervorragend. Auch als nicht religiös interessierter, hat mich der Film tatsächlich begeistert. Historische Ungenauigkeiten und wenige unschöne visuelle Effekte, bieten Anlass ein paar Punkte abzuziehen, doch trotzdem kann ich das Werk ruhigen Gewissens empfehlen und rate zu einem Kinobesuch.

    Die gesamte Kritik gibt es auf riecks-filmkritiken.de/benedetta
    FILMGENUSS
    FILMGENUSS

    760 Follower 942 Kritiken User folgen

    3,0
    Veröffentlicht am 1. November 2021
    KLOSTERTREIBEN DURCHS GUCKLOCH
    von Michael Grünwald / filmgenuss.com

    Mein Gott, dieser Paul Verhoeven. Kein Mann der leisen Töne, und auch einer, der in seinen Werken wenig zimperlich zur Sache geht. Deftig deftig, das Ganze. Immer schon gewesen. Sei es Robocop, Basic Instinct oder Starship Troopers. Explizite Gewalt und viel nackte Haut. Entweder beides gemeinsam oder eines von beiden. Die Intention: Polarisieren!

    Auf der Viennale lief sein neuestes Werk Benedetta. Und diesmal muss Virginie Efira wie vormals Sharon Stone die Hüllen fallen lassen. Nacktheit wird in Verhoevens Arbeiten oft großgeschrieben. Manchmal genügt es, dass diese Freizügigkeit, eben wie in Basic Instinct, als Teil der Geschichte unabdingbar ist. Manchmal aber wird offensichtlich, wie sehr die blanke Oberweite attraktiver junger Frauen für einen erfahrenen Filmemacher wie Verhoeven zum persönlichen Striptease wird. Da kann er nicht genug davon bekommen und entdeckt ein bisschen zu vehement einen kleinen, quengelnden Lüstling in ihm. Verhoeven kann nicht anders, und so sehen auch wir, in der biographischen Aufarbeitung des Lebens der Nonne Benedetta Carlini aus dem 17. Jahrhundert, sehr viele Brüste.

    Wie wohl Verhoeven zu diesem Stoff gekommen sein mag? Zumindest war es die Historikerin Judith Cora Brown, die in den Achtzigern auf 350 Jahre alte Akten stieß, die den seltsamen Fall der Ordensschwester und späteren Mutter Oberin dokumentierten. Daraufhin schrieb sie ein Buch, auf welchem wiederum Verhoevens Film basiert. Darin erfährt die bereits in jungen Jahren ins Theatiner-Kloster gesteckte Nonne das Wunder der Stigmatisierung, gemeinsam mit kruden Visionen eines Jesus Christus, der Benedetta zur Frau nimmt. Das sorgt im Kloster von Pecia für allerlei Aufsehen. Während die einen in der jungen Frau ein von Gott geleitetes Medium sehen, die die Pest abwenden kann, sind andere skeptisch. Es dauert nicht lange, da gelingt Benedetta der Aufstieg zur Äbtissin – und lebt dabei gemeinsam mit ihrer „rechten Hand“ Bartolomea ihr sexuelles Verlangen aus. Klar bleibt das nicht unbemerkt, und der florentinische Nuntius findet sich als Inquisitor in den heiligen Hallen ein.

    Der Skandal mit der Kirche wäre vorprogrammiert – und beabsichtigt. Kann aber auch sein, dass so etwas niemanden mehr hinter dem Altar hervorholt. Da wurde schon für Filme wie Die letzte Versuchung Christi genug Energie verschwendet, um sich zu echauffieren. Hier wird man maximal nach der gefühlt hundertsten (immerhin geschmackvollen) Nacktaufnahme von Efira und Daphné Patakia die Augen rollen. Vor allem deshalb, weil Verhoevens Film so offensichtlich sexualisiert. Da ist der aus einer Marienskulptur geschnitzte Dildo nur die Glans eines unfreiwillig komischen Dramas, das manchmal seltsam lächerlich wirkt. Macht sich Verhoeven lustig? Will er Benedettas Schicksal absichtlich ironisieren? Virginie Efira hingegen nimmt die Sache ernst und agiert sehr hingebungsvoll, und die Wahrheit ob ihrer metaphysischen Connections wird von sehr viel Weihrauch und Kerzenqualm umnebelt.

    An einen Film wie Agnes – Engel im Feuer kommt Benedetta nicht heran. Auch in Norman Jewisons Stigmata-Drama mit Jennifer Tilly geht’s um Glauben, Imagination und Wunder. Eine voyeuristische Beichte wie Benedetta ist das aber keine – diese wiederum weiß nicht so recht, womit sie seine ambivalente Protagonistin Buße tun lassen will. Im Endeffekt ist das egal. Die nackten Tatsachen sind die, die zählen.
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