Charlotte (Corinna Harfouch) ist nur noch genervt von ihrer Familie: Mit ihrem Mann Paul (Karl Kranzkowski) hat sie sich nach 38 Ehejahren fast nichts mehr zu sagen und ihre chaotische Tochter Alex (Meret Becker) sucht ständig Muttis Rat. Charlotte sehnt sich nach Zeit nur für sich und so lässt sie während einer Reise kurzerhand ihren Mann an einer Raststätte sitzen und fährt mit Enkelin Jo (Annalee Ranft) spontan ans Meer. Doch Paul und Alex fahren den Flüchtigen einfach hinterher, als Mitfahrer der Truckerin Marion (Sabine Timoteo). Auf einer Ostsee-Insel trifft die Familie in der sehr ungewöhnlichen „Pension Hörster“ dann wieder aufeinander und abseits der alltäglichen Routine begreifen Charlotte und Paul, dass sie einiges in ihrem Leben ändern und ihre Liebe neu erfinden müssen, wenn ihre Ehe eine Zukunft haben soll.
Kritik der FILMSTARTS-Redaktion
2,0
lau
Wer hat eigentlich die Liebe erfunden?
Von Antje Wessels
Im Presseheft wird die Tragikomödie „Wer hat eigentlich die Liebe erfunden?“ als „herzerwärmender Mix aus ‚Little Miss Sunshine‘ und ‚Die fabelhafte Welt der Amelie‘“ angekündigt. Dieser Vergleich ist angesichts des Films allerdings nur sehr schwer nachvollziehbar. Zwar geht es auch in Kerstin Poltes Spielfilmdebüt im Großen und Ganzen um einen aus dem Ruder laufenden Roadtrip, in dessen Mittelpunkt wie in dem oscargekrönten US-Indie-Hit „Little Miss Sunshine“ die Wiederzusammenführung einer zerstrittenen Familie steht. Außerdem gibt es auch hier einige hübsche inszenatorische Finessen, die von Ferne an „Die fabelhafte Welt der Amelie“ erinnern. Aber gerade von der Leichtigkeit und Verspieltheit von Jean-Pierre Jeunets Paris-Märchen ist Poltes tragikomisches Drama meilenweit entfernt. „Wer hat eigentlich die Liebe erfunden?“ erscheint nämlich arg gewollt, zuweilen gar verkrampft. Er wirk