Nur bzw. immerhin ein alter Hut, der in jede Zeit paßt: Wer überprüft und reklamiert eigentlich das Tun und Lassen der Politiker und die Regierung, wenn das nicht die Presse macht?!?!
Basierend auf dem Lauf der Zeit bzw. die Nachbildung historischer Ereignisse: Einer US-Zeitung fallen brisante Information in die Hände; im Weißen Haus regieren Spinnereien, Irrsinn und Lügen im großen Stil zusammen mit dem Präsidenten. Soll die Sache nun den Bürgern und der Welt mitgeteilt werden? Wäre eine Veröffentlichung etwa Hochverrat? Lohnt es sich, dafür das eigene Zeitungsgeschäft zu riskieren, oder sogar die eigene Freiheit? Wie wird die Regierung reagieren? Wie die anderen Zeitungen und wie die Öffentlichkeit? Und wessen Köpfe werden rollen? Dann mal diskutieren.
Oscar Streep spielt die Verlegerin, die eine Entscheidung in der Sache treffen muss. Oscar Hanks ist viel mehr nur dabei, seine Rolle gibt nichts her, so dass er wohl zu allererst mit Legende Streep auch einmal zusammen spielen und seinem langjährigen Weggefährten Oscar Spielberg einen Freundschaftsdienst erweisen wollte.
Die Nachbildung der Zeit ist -wie zu erwarten war- gelungen, auch wenn dem Fall nicht allzu viele Außenszenen spendiert werden mussten, und wer richtig hilfreich erscheinen möchte, zählt die Schreibmaschinen im Film und macht das publik.
Sehr positiv sticht die Besetzung aller andern Rollen ins Auge; die sehen in ihrem Umfeld total echt aus. Und für die Zeitungsleute ist Action mit Programm: Berge aus Papier müssen gelesen und sortiert werden.
Trotz der aufregenden und Geschichte schreibenden Zeit für die Menschen im Film - wie für die in Wirklichkeit damals, kommt der Ablauf der Handlung und die darin verwickelten Personen auf Filmguckerseite (viel-)leicht etwas zu wenig prickelnd, wenn nicht sogar nur halbwegs interessant oder ungenügend unterhaltsam an. Was an der büromäßigen Personenseite, dem Diskutieren-Anteil und der weitgehend nur dahergeredeten oder redenden Gegenseite/n liegen mag, alles in Zusammenhang mit einem (heutzutage) altbekannten Presse-Hut, der natürlich bis heute und in Zukunft aktuell ist und bleibt.
Pflichtprogramm zur Erinnerung für die gezeigte Branche oder als Wegweiser für deren Studenten. Journalismus inklusive Pressefreiheit und Pressevertreter als Dienstleister für Regierungen oder Konzerne sind eindeutig zwei verschiedene Job-Welten.
Als Unterhaltungsfilm gesehen kann die Verlegerin schon einen Mangel an Unterhaltung mitliefern. So eine geschichtsträchtige Gurke um redende Köpfe in geschlossenen Räumen wie z.B. "Lincoln" ist "Die Verlegerin" immerhin nicht - und so spannend / packend / investigativ journalistisch / detektivisch / interessant wie z.B. "Die Unbestechlichen" überhaupt nie.