Die neunjährige Vittoria (Sara Casu) glaubt, dass Tina (Valeria Golino) ihre Mutter ist – die Frau, die sich liebevoll um sie kümmert und bei der sie in einem kleinen Dorf auf Sardinien lebt. Das Mädchen weiß nichts von dem Deal, den Tina und Vittorias echte Mama Angelica (Alba Rohrwacher) geschlossen haben: Angelica, die psychisch labil ist und als Dorfschlampe gilt, bekommt Geld und hält sich dafür von ihrer Tochter fern. Doch dann steht eines Tages der Gerichtsvollzieher auf der Matte und fordert 28.733 Euro. Das ist zu viel Geld, als dass Tinas Zuwendungen reichen würden. Angelica ist gezwungen, ihren Hof und ihre Tiere abzugeben – will vorher aber, dass Vittoria zu Besuch kommt. Das Treffen läuft schlecht. Doch das Mädchen merkt, dass es eine starke Verbindung zu Angelica hat…
Kritik der FILMSTARTS-Redaktion
2,5
durchschnittlich
Meine Tochter - Figlia Mia
Von Christoph Petersen
Der Berlinale-Wettbewerbsbeitrag „Meine Tochter - Figlia Mia“ von „Sworn Virgin“-Regisseurin Laura Bispuri handelt von Vittoria, die zwei Wochen vor ihrem zehnten Geburtstag entdeckt, dass sie neben der Frau, die sich seit ihrer Geburt um sie kümmert, auch noch eine leibliche Mutter hat. An einer Stelle des Films steigt sie in ein enges Felsenloch an der sardischen Küste – und sofort ist klar, dass ihre Befreiung sinnbildlich für eine zweite Geburt stehen wird. Wer immer sie da rausholt, wird ihre wahre Mutter sein, schließlich hat der Spalt quasi die Form einer Vagina. Eine schrecklich eindeutige Metapher, die durch die ebenso beiläufig inszenierte wie überraschende Auflösung aber doch noch eine interessante Wendung bekommt – der eindeutige Höhepunkt des Films! Bei vielen anderen bleischweren Sinnbildern zuvor fehlt diese zweite Ebene allerdings. Zudem kratzt Bispuri bei ihrem Bemühen,