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    Captive State
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    2,5
    Veröffentlicht am 30. Dezember 2020
    TERROR FÜR DEN GUTEN ZWECK
    von Michael Grünwald / filmgenuss.com

    Was wäre gewesen, wenn die fiesen Aliens in Emmerichs Independence Day die Schlacht um den Planeten gewonnen hätten? Genau genommen nichts mehr, denn die Invasoren hätten uns ausradiert. Aber was, wenn diese Aliens letzten Endes doch hätten Milde walten lassen. Was dann? Dann wäre womöglich das passiert, was in Captive State schon seit neun Jahren den Alltag der Menschheit prägt: ein Leben unter der Fuchtel einer fremdartigen Rasse, einer Übermacht, die nur mit dem Finger (sofern sie welche hätte) zu schnippen braucht, schon wären wir ausgelöscht. Ein Leben unter solchen Bedingungen wird irgendwann zur Normalität, wenn doch die im Polit-Sprech verharmlosten Legislatoren auf Harmonie, Wohlstand, Gleichberechtigung und Frieden setzen. Das ist natürlich keine Kunst, diese Werte durchzuboxen, wenn jeder eine Wanze unter seinem Schlüsselbein trägt, die jeden Handgriff registriert. Zum Glück sind noch die Gedanken zollfrei, also wäre es nicht die unterjochte Spezies Mensch, würde sich nicht irgendwo Widerstand regen. Ganz so wie in Star Wars. Dieser Widerstand ist wie ein Funken, der das Streichholz… ja ganz genau, das hat schon Poe Dameron in The Last Jedi gesagt, das sagen nun auch die Rebellen hier, die als Terrorzelle den im Untergrund lebenden gesichtslosen IIgelwesen das Wilde runterräumen wollen.

    Terror im Namen der Menschheit. Nichts anderes beschreibt Rupert Wyatts (Planet der Affen: Prevolution) dystopischer Rebellenthriller, der allerdings stark mit Reizen geizt. Seinen Fokus legt Captive State weniger auf die Konfrontation der Aliens, die man nur sehr selten bis gar nicht zu Gesicht bekommt, sondern viel mehr auf die Aufdröselung der Mechanik einer terroristischen Zelle, die sich gegen einen unsichtbaren Unterdrücker formiert, der den Mensch als Exekutive benutzt. Wovon sich der Zuseher ebenfalls kein Bild machen kann, ist die Beschaffenheit der Invasionsmacht. Anscheinend haben die so einiges im Orbit des Planeten in petto. Was genau, weiß keiner. Man erfährt also überhaupt nichts. Da stellt sich die Frage: was wollte Rupert Wyatt mit seinem Film tatsächlich herausarbeiten? Dass Terror, dass Rebellion die einzigen Möglichkeiten sind, Zustände wie diese zu ändern? Captive State legitimiert diese Methode. Ein Glück für den Film, nicht als Verherrlicher zerstörerischer Umtriebe herzuhalten, ist doch das, was bekämpft werden soll, offensichtlich und rein objektiv etwas Falsches. Wie das Imperium eben. Und da muss man gar nicht so weit ausholen, um im Phantastischen zu fischen: da reicht das Herumkramen in der Geschichte des Kolonialismus. Britische, holländische, spanische Invasoren – die waren aus der Sicht der Indigenen auch nichts anderes als Aliens. So gesehen muss Terror ebenfalls zwei Seiten haben, eine legitime und eine verbrecherische.

    Neben seinem gesellschaftspolitischen Statement funktioniert Captive State jedoch nur halb so gut. Als Science-Fiction-Film lässt das Drehbuch einfach zu viele Komponenten unerwähnt. Befriedigend ist das nicht. Dazu mengen sich auch gehörige Längen, einzelne Figuren, deren Notwendigkeit sich mir bis zum Ende nicht erschlossen haben und ein nicht ganz schlüssig erklärtes Kräfteverhältnis zwischen Menschen und Unterdrücker. Wäre spannend gewesen, auch die Seite der „anderen“ zu hören. Wäre spannend gewesen, den Film von Neill Blomkamp nochmal überarbeiten zu lassen, der mit District 9 ein etwas ähnliches aber viel realistischeres Szenario entworfen hat. Bei Captive State, so scheint’s, bleibt vieles seltsam ahnungslos.
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    BrodiesFilmkritiken
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    11.047 Follower 4.944 Kritiken User folgen

    3,0
    Veröffentlicht am 24. Dezember 2020
    Die Story mag im ersten Moment eindeutig erscheinen: Aliens haben die Welt unterjocht, aber unter den Menschen bildet sich ein Widerstand. Das wird aber durch eine ungewöhnliche Ansicht und Herangehensweise aufgewertet: der Film verzichtet auf ein Gesamtbild, Erklärungen die an Nebenschauplätzen passieren sondern zeigt alles wirklich nur durch die Augen der Hauptfiguren. Dazu ist das ganze recht schlicht inszeniert, die Aliens treten nur in wenigen Szenen auf und das ganze Umfeld wirkt dreckig und simpel. Das macht es sehr atmosphärisch, aber eben auch zu einem Science Fiction Film den Fans und Kenner schätzen können, der einfache Zuschauer aber nicht unbedingt ins Herz schließt. Spannung, ein paar gute Actionszenen und ein wuchtiges Ende sind zwar drin; ob man darüber aber mit den Figuren warm wird muß jder selsbt entdecken.

    Fazit: Konventioneller Rahmen der in einen eigenwilligen und sehr speziellen Film für Fans mündet
    fighty
    fighty

    24 Follower 108 Kritiken User folgen

    5,0
    Veröffentlicht am 17. Juni 2019
    Großartiger Film. John Goodman dreht so richtig auf. Geil gespielt. Man weiß nie, wer auf welcher Seite steht. Und wäre das nicht schon spannend genug, kommen Alien hinzu. Sogar meiner Freundin hat's gefallen. Klasse!
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