Ein neuer Film von Buck: „Asphaltgorillas“ wurde im Rahmen der 66. Münchner Filmkunstwochen vor dem Kinostart gezeigt.
Franky (Jannis Niewöhner) lebt auf großem Fuß, ist aber hoch verschuldet. Seine Freundin Oxana (Stefanie Giesinger) hat einen reichen Vater (Aleksei Guskov), der ihm Geld für den vorgegaukelten Kauf einer Immobilie verspricht. Franky möchte mit dem Geld gefälschte Dollarnoten kaufen, um den Profit zu erhöhen. Als Mittelsmann soll ihm Atris (Samuel Schneider) dienen.
Ferdinand von Schirach lieferte mit seiner Erzählung „Der Schlüssel“ die Vorlage, Detlev Buck hat sich ihr angenommen.
Wenn Buck dreht, geht es oft um schräge Typen, die fürs Publikum durch die komische Klischeemangel gekurbelt werden („Männerpension“, „Rubbeldikatz“); der Titel seines neuen Films gibt das schon vor.
Der versierte Regisseur hat seine kriminellen Gestalten in einer Komödie installiert, die sehr unterhaltsam ist, mal lustig, mal grotesk, mal ernst. Ein ausgesuchtes Farbschema mit übertrieben viel Blau- und Gelbtönen ergänzen das äußere Erscheinungsbild der Gangsterklamotte.
Es sind dann ein paar böse Buben zu viel, die entscheidend mitmischen und die Konzentrationsleistung der Zuschauer auf die Probe stellen, denn El Keitar (Kida Khodr Ramadan) und Ronny (Georg Friedrich) bekommen ordentlich Leinwandpräsenz. Dazu gesellen sich eine plötzlich auftauchende Schönheit (Ella Rumpf) und die ostasiatischen Geldfälscher um Duc (Le Manh Hung). Die Charaktere sind etwas wechselhaft und manchmal mit unpassenden Dialogen versehen. Die Inszenierung ist ein kleines Durcheinander aus Übertreibungen der größeren, manchmal zu großen (Autodiebe, Ronny) und kleineren Art. Der Score harmoniert mit der Action, emotional ruhigere Szenen werden jedoch musikalisch schemafremd begleitet. Wie aus einem Guss sieht dann das Werk unterm Strich nicht aus und alles der Komödie in die Schuhe zu schieben, geht hier nicht. Doch Buck zeigt sein Können in vielen witzigen Einfällen und eingebauten Kabinettstückchen wie die schön choreographierte Kampfszene der kantigen Mongolin (Uisenma Borchu) im Drogenlabor. Diverse Einspieler mit Gorilla Ivo machen ebenfalls gute Laune und die Entlarvung des Franky als Möchtegern und Taugenichts ist sehr gut herausgearbeitet.
„Ashaltgorillas“ ist zwar teilweise Stückwerk und spielt eine Liga tiefer als z.B. „Knockin‘ on Heaven‘s Door“ (1997), „Lammbock“ (2001) und „Der Knochenmann“ (2009), verzuckert aber dennoch den Kinoabend mit viel Spaß.