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    Das Leuchten der Erinnerung
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    Kino:
    Anonymer User
    4,5
    Veröffentlicht am 23. August 2021
    Junge Leute werden ein Road-Movie mit zwei Top-Schauspielern und einigen Längen wahrnehmen. Ältere Semester werden diesen Film als berührend, nachvollziehbar und bemerkenswert realistisch einordnen - und ebenfalls die große Leistungen der beiden Protagonisten Donald Sutherland und Helen Mirren bewundern. Frankreich und Italien als Produktionsland sind zu spüren, denn es könnte ein rein französischer Film sein, bei dem "nur" der Verlauf des Leben geschildert wird, ohne wesentliche Action. Eindrucksvoll auch, wie die ehrlichen Sorgen der erwachsenen Kinder um den dementen Vater und die krebskranke Mutter von ihren Eltern beiseite gewischt werden, um noch einmal selbstbewusst diesen eigengesteuerten Trip zu unternehmen, bei dem sie sich von niemanden bevormunden lassen wollen. Dass man ihrem Winnebago-Wohmobil-Dickschiff mit seinen dünnen Reifen trauen durfte, mag heute überraschen, aber so war das eben und so ist es bis heute: Wir hängen alle an den Dingen, die uns früher viel bedeutet haben und über die man heute nur noch nachsichtig lächeln kann. Wie auch an früheren Liebschaften, die einfach nicht aus der Erinnerung gelöscht werden können, sei es aus Eifersucht oder wegen des Wohlgefühls, mit dem sie uns lebenslang begleiten. Ich fühlte mit beiden Akteuren zutiefst mit. Weil ich die Sensibilität für das Altwerden mitbringe. Und mal ehrlich: Bewegt nicht uns alle die Sorge, wie es im Alter wird? Aber klar, solche Gedanken entwickeln sich erst später im Leben. Deshalb ist dieser Film auch nichts für jüngere Leute. Es sei denn, sie zählen zu den Cineasten, die den Wert gute Filme auch jenseits ihrer eigenen Vorlieben zu schätzen wissen. Für mich ist es einer jener vermeintlich unscheinbaren Filme, deren Wert und Emotionen mit jeder Minute des Anschauens immer deutlicher zutage treten. Sehr zu empfehlen!
    Kino:
    Anonymer User
    4,0
    Veröffentlicht am 3. August 2020
    Ella & John - die ewige Liebe

    Regisseur Paolo Virzi hat einen gewagten Spagat versucht, aber mit Helen Mirren (Ella) und Donald Sutherland (John) kann eigentlich nichts schief gehen. Er hat Alzheimer, sie einen Tumor und dennoch machen sie einen letzten gemeinsamen Trip mit ihrem Wohnmobil (Originaltitel: Freizeit Sucher) entlang der Ostküste bis Florida. Sie wandeln auf den Spuren von Ernest Hemingway und geleiten den Plot sicher an der Schmonzette vorbei in Richtung bittersüße Oldie Romanze.
    Er ist mit seiner Demenz für die amüsanten Szenen zuständig, sie unterdrückt ihre Schmerzen, nimmt Pillen und sagt, wo’s lang geht. Beide machen das meisterlich. Egal ob sie einen Überfall verhindern oder John sich verläuft. Abends testet sie sein Erinnerungsvermögen mit Dias aus den Anfängen ihrer Ehe. Mal erkennt er jemanden mal nicht. Das kann ihm auch bei seinen Kindern passieren. Selbst als er ihr seinen Jahrzehnte zurückliegenden Seitensprung beichtet und sie ihn wutschnaubend in einem Heim abstellt, finden sie doch wieder zu einander, nachdem ihr Zorn verraucht ist. Sie versuchen es sogar mit ganz vorsichtigem Sex. Doch der Tod hat bei Ella schon an die Tür geklopft und John kommt allein nicht zurecht. So findet Ella eine Möglichkeit, die für beide eine Lösung zu sein scheint. Das wird ohne große Emotionen und doch nicht ohne Eindruck dargestellt. Der lyrische deutsche Titel stellt den des Originals etwas in den Schatten. Zumal der deutsche Synchronsprecher das Wort ‘Leisure‘, wenn nötig in verschiedenen Variationen anbietet. Aber sonst ist alles top.
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