Das Buch von Ottfiried Preussler war getreuer Begleiter meiner Kindheit und ich habe es mind. 3 mal vorgelesen bekommen und auch selbst gelesen. Beim Film, der durchaus ambitoniert verfilmt und animiert ist, fielen mir dann doch typische Mängel auf, die den deutschen Film und insbesondere den Märchenfilm auf ärgerliche Weise kennzeichnen: Zuerst aber muss ich sagen: Herfurth als Hexendarstellerin ist für die Darstellung der Rolle geeignet, daran habe ich keinen Zweifel. An dem schauspielerischen Können wird es nicht liegen. Allerdings spielt sie die Rolle nicht so, wie sie es sollte. es gibt auch zahlreiche andere Probleme, aber man kann den Film schauen.
1. Die Hexe verhält sich wie ein kleines Kind, das Hexenhaftige, Nachdenkliche, Knorrige, was Preusslers Hexe kennzeichnet, geht ihr ab und sie verkehrt es fast in das Gegenteil. Das Liebe und Naive kommt aber rüber.
2. Zu viele Effekte und unnötige Pausen wie die merkwürdige Kuckucksuhr verderben den Gesamteindruck. Das wirkt wie eine Überbrückung mit Belanglosigkeiten.
3. Die Hexen fliegen im Original auf dem Blocksberg herum, hier sieht es eher nach Altweiberfasching aus.
4. Die schauspielrische Leistung ist insgesamt durchwachsen, was aber zu einem großen Teil an der Regie liegen wird. So müssten sich die Hexen gegenseitig mehr anschauen und kontrollieren, böser erscheinen, vieles scheint da einfach ungeübt und unkontrolliert drauflos gemacht zu sein.
5. Die Namen Oberhexe etc. kommen gar nicht richtig zur Geltung.
6. Die Emotionen sind teilweise unglaubwürdig