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Veröffentlicht am 28. Juli 2016
Die Entscheidung der Berlinale-Jury, "Seefeuer" mit dem Goldenen Bären auszuzeichnen, passt sehr gut zum Selbstverständnis der Berlinale, die sich als das Politischste unter den drei großen Film-Festivals (neben Berlin sind dies Cannes und Venedig) positioniert. Die Schwächen des Films sind jedoch nicht zu übersehen. Francesco Rosi schaffte es nicht, sein Material zu verdichten. Die knapp zwei Stunden wirken redundant.
Für diesen Film gab es 2016 den „Goldenen Bären“ als Bester Film in Berlin. Regisseur Gianfranco Rosi verbrachte ein Jahr auf der Insel Lampedusa. Eine Insel, die man eigentlich nur aus den aktuellen Tagesnachrichten kennt. Rosi wollte sich ein Bild machen vom Leben und Alltag von dieser „Insel der Hoffnung“ für Tausende von Flüchtlingen. Samuele ist 12. Nach der Schule trifft er seine Freunde oder streift mit einer selbst gebauten Steinschleuder durch die Gegend. Er will Fischer werden, so wie sein Vater. Samuele lebt auf der Mittelmeerinsel Lampedusa, auf der das Leben schon immer von dem geprägt war, was das Meer bringt.
Seit Jahren sind das nun vor allem Menschen – Tausende Flüchtlinge, die in der verzweifelten Hoffnung auf ein besseres Leben eine lebensgefährliche Reise wagen. Rosi zeigt beide Seiten in seiner Dokumentation. Einmal das tägliche Leben der Inselbewohner und den Kontrast der täglich landenden Flüchtlinge.
108 Minuten – kein Film zur Unterhaltung, sondern ein aufrütteldes Dokument über das humanitäre Versagen Europas.