Mit diesem Film ist dem Team um Barbara Albert ein wirklich erstaunlich gutes Biopic gelungen, das nicht nur die relativ unbekannte Maria Theresia Paradis vorstellt, sondern auch eine subtile und bisweilen komische, aber eindrucksvolle Gesellschaftskritik darstellt und einen sehr originellen philosophischen Blick auf die Realität vermittelt. Das ist wirklich viel für einen Kinofilm, aber 'Licht' hat das alles. Bis auf den läppischen Abspann, in dem manchmal einfach nur die weibliche Form der Berufe genannt wird, ist 'Licht' auch nicht, wie bisweilen angedeutet, von einer feministischen Schlagseite geprägt. Maria Theresia wird nicht als makellose Heldin dargestellt, sondern
als Suchende und bisweilen auch im wahrsten Sinne des Wortes Herumirrende (unabhängig von ihrer Blindheit)
. Insbesondere suggeriert
der Film sehr stark, dass sie ihre 'Heilung' nur vortäuschen wollte, um Herrn Mesmer zu gefallen
. Wirklich gut und originell dargestellt ist die philosophische Frage, was Sehen eigentlich wirklich ist, auch die Zuschauer
als Sehende können nur vermuten, was es mit Maria Theresias 'Heilung' auf sich hat, aber es nicht mit letzter Sicherheit wissen
.
Die Hauptdarstellerin Maria Dragus spielt brillant und empfiehlt sich mit diesem Film für weitere große Rollen.
Eine klare Empfehlung, und es ist zu hoffen, dass dieser Film den Weg mindestens in die Programmkinos macht.