Skandal – heute ein Wort, das, so scheint es, allzu inflationär gebraucht wird. Aber die Arbeiten des Fotografen und Künstlers Robert Mapplethorpe haben sich die Bezeichnung während seiner Schaffenszeit noch redlich verdient. Denn Mapplethorpe war ein Besessener, besessen von der Fotografie und vom Sex, die er beide auf provokante Art miteinander vermählte und damit sogar Politiker vor den Kopf stieß. Natürlich sollten seine Bilder von schwulem Sex, Stillleben, Akten von Schwarzen und S&M-Praktiken nicht nur reine Provokation bleiben, sondern auch helfen, Homosexualität in der Öffentlichkeit zu etablieren. In dem Dokumentarfilm „Mapplethorpe: Look At The Pictures“ wird ein ausführliches Porträt des Künstlers gezeichnet, bei dem auch seine ältere Schwester Nancy und sein jüngster Bruder Edward zu Wort kommen.