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    Messer im Herz
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    Das Kulturblog
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    24 Follower 107 Kritiken User folgen

    3,0
    Veröffentlicht am 21. Juli 2019
    Yann Gonzalez feiert in das „Messer im Herz“ das queere Trash-Kino der 1970er Jahre: Vanessa Paradis, die ihren Karriere-Höhepunkt als Popstar in den frühen 1990ern hatte, spielt eine lesbische Produzentin schwuler Pornos, die gerade von ihrer Freundin verlassen wurde. Ihre Darsteller-Crew wird von einem Serienmörder mit Maske dezimiert, als Mordwaffe nutzt er einen Dildo mit Schnappklinge.

    Vermutlich hat der französische Regisseur selbst nicht damit gerechnet, dass es diese Hommage an die italienischen Gialli und an das Porno-Kino in den Wettbewerb von Cannes 2018 schaffte. Die Mitternachtsvorführungen, die dem Kino abseits des Mainstreams gewidmet sind, wären der logischere Ort für diesen ungewöhnlichen, kleinen Genre-Mix gewesen, der manche Kritiker an frühe Filme von Brian de Palma erinnerte.

    Weil die Polizei sichtlich kein Interesse hat, in dem Milieu intensiver zu ermitteln, nimmt Anne das Ganze selbst in die Hand und stellt dem Täter mit einem „Film im Film“ eine Falle. Spiel- und Traumsequenzen fließen ineinander, im Plot mischen sich melodramatische und Fantasy-Elemente in den Splatter-Thriller.

    Komplette Kritik: https://daskulturblog.com/2019/07/05/messer-im-herz-film-kritik/
    Kinobengel
    Kinobengel

    466 Follower 552 Kritiken User folgen

    3,0
    Veröffentlicht am 20. Juli 2019
    Der französische Regisseur Yann Gonzales wagt mit seinem neuen Werk einen Sprung in die Zeit vor 40 Jahren.

    1979 in Paris: Die Schwulenpornoregisseurin Anne (Vanessa Paradis) hat von ihrer Lebenspartnerin Lois (Kate Muran) den Laufpass bekommen. Während der Dreharbeiten zu ihrem neuen Film werden Darsteller abgestochen. Das Projekt, das Lois beeindrucken soll, droht zu scheitern. Anne, entsetzt von der ablehnenden Haltung der Polizei, beginnt selbst zu ermitteln.

    Im Gewand und mit vielen Elementen der späten 1970er/frühen 1980er B-Movies flimmert „Messer im Herz“ über die Leinwand. Die Bildgestaltung mit Kamera und Schnitt, insbesondere der explizite Ausdruck von Gewalt entsprechen den Fließbandprodukten der Ära. Gonzales nimmt sich diese künstlerische Freiheiten, welche er über die Spielzeit anschaulich in der Balance hält. Während die ersten beiden Morde noch einfallsreich die Atmosphäre verdichten, fällt das Niveau später allerdings ab. Das mag auch als stilistisch übernommen gelten, denn reichlich zweitklassige Streifen sind entweder durchgehend jämmerlich oder verlieren in der zweiten Hälfte die Luft. Aber macht das einen Thriller attraktiver? Na ja, hoch lebe die Nostalgie. Am starken Synthiesound von M83 („Oblivion“, „Suburra“, „Die Bestimmung - Insurgent“) darf sich das Publikum wiederum erfreuen.

    Vanessa Paradis beeindruckt in ihrer Rolle als emotionale, verlangende Frau, die das Alleinsein nicht ertragen will und ohne Flasche nicht mehr kann. Mit dem ständig leidenschaftlich gespielten Fordern und Insistieren gegenüber allen Beteiligten wirkt die Rolle bestimmend und kraftvoll.

    Die Mischung aus Mordserie und verzweifelten Liebesbemühungen zeigt mitreißende Passagen, verliert aber zunehmend an Spannung und kommt nie wirklich in einen annehmbaren Erzählfluss. Gonzales erzählt zu Beginn breit, bemüht sich aber um die sehr spät auftauchenden, gleichwertigen Figuren/Opfer zu wenig intensiv. Crime and Love wechseln zerfahren und lassen den Plot trotz (oder wegen) des ansteigenden Leichenhaufens mit Beziehungsgezeter nicht entscheidend vorankommen. „Who done it?“ hält die Zuschauer dennoch auf den Sesseln. Wer ist die tragische Figur hinter der Maske? Die Auflösung lässt nach dem Abspann Platz für die Diskussion um Motive und die fantastisch angesetzten Verästelungen.

    „Messer im Herz“ imponiert mit der ergreifenden Vanessa Paradis, herausragenden einzelnen Szenen und dem Score, schwächelt aber mit durchschnittlicher Struktur im Gesamteindruck.
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