[...] Das vorwiegende Setting in eine Nervenheilanstalt zu verlegen, funktioniert bei mir eigentlich immer und halte ich grundsätzlich für einen klugen Schachzug. Bei Scare Campaign wird allerdings etwas wenig daraus gemacht, was ich schade finde. Gerade was den Gruselfaktor angeht, hat man hier viel liegen lassen.
Bei der Story jagt dann ein Twist den anderen, die ich an dieser Stelle natürlich nicht verraten werde. Was aber nicht so ein großer Verlust wäre, da sie allesamt ohnehin sehr vorhersehbar sind. Ich fand das hier aber gar nicht mal so schlimm, weil der Film dadurch zumindest glaubwürdig bleibt. Die Cairnes saugen sich keine hanebüchenen, überkonstruierten Storywendungen aus den Fingern, was ich persönlich dann doch bevorzuge.
Wirklich schwach ist hingegen die Charakterzeichnung und -entwicklung. Der Großteil der Charaktere sind nicht mehr als Stichwortgeber und Schlachtvieh. Selbst die Protagonistin ist nicht interessant genug, sodass mir eine Identifikationsfigur zum mitfiebern fehlt. Was natürlich die Spannung schon arg nach unten zieht. Der Cast hingegen ist wirklich sehr gut gewählt und gut aufgelegt. Besonders Olivia DeJonges (The Visit, Safe Neighborhood) Performance als Abby fand ich köstlich.
Alles in allem ist Scare Campaign ein kurzweiliger Horrorspaß mit toller Grundidee, schönem Setting, gutem Cast und einer coolen Referenz an Peeping Tom. Spielt sicher nicht ganz oben mit, aber viel falsch machen kann man hier auch nicht.
[...] Wer Andern eine Grube gräbt, fällt selbst hinein. Nach 100 BLOODY ACRES schlagen die CAIRNES-Brüder ein weiteres Mal zu und dürften dafür sorgen, dass dem Zuschauer die Kinnlage herunterklappt. Selten hat man in den letzten Jahren einen Horrorfilm gesehen, der den Zuschauer so geschickt hinter das Licht führt wie SCARE CAMPAIGN. Das Wort Twist bekommt hier eine ganz neue Bedeutung und davon gibt es im Film gleich mehrere. [...]
Eine komplette Kritik zum Film gibt es auf dem Horrorblog FILMCHECKER zu lesen.