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Anonymer User
1,0
Veröffentlicht am 20. Januar 2022
Puppentrick-Animationsfilm. Beginnt mit menschlichen Trommlern - und diese Animation-Musikshow hat das Zeug zu einem denkwürdigen Highlight. Doch danach geht alles zusammen im Film bald vor die Hunde.
In einer japanischen Megacity hat die Hundepopulation Ausmaße angenommen, die für Menschen einer Seuche gleicht. Leute mit Macht sorgen dafür, dass die Hunde auf eine Insel vom Typ Müllhalde deportiert werden. Atari kommt auch dort an, ein Junge auf der Suche nach einem bestimmten Hund.
Die Hunde sind anfangs ein Hingucker fürs Machart-Auge, doch dieser Reiz kann schnell eine Nebenerscheinung bis verflogen sein. Und schon schädlich, wie die als Filmfiguren in Person zu sehr Nullen bleiben. Atari bringt ebenso nichts Nennenswertes, wie alle andern Menschen (außer den Trommlern) im Film. Mit vielen namhaften Schauspieler, die in der originalen Sprachfassung den Figuren ihre Stimme liehen, deren Namen marketingmäßig richtige Zugpferde und auf dem Filmplakat gelistet sind. Die stehen aber nicht auch dafür, dass "Isle of Dogs" ein Charakterstück großer oder gar besonderer Klasse ist - deswegen ist die Auflistung der Namen hier eindeutig zum Auslassen geeignet.
Der Film hat einen eher dunklen Look und Ton, und drei, vier Lacher stecken drin - der unschönste ist sicher die Texteinblendung "Ende der Rückblende". Kein Witz, so rumpelnd ist der Ablauf auf die Reihe gebracht, und in Zusammenhang mit der mangelnden inhaltlichen Zugkraft kann das mit der Zeit auf Filmguckerseite (viel-)leicht wie eine Einladung zum Ausklinken ankommen. Die ganze Chose zündet weder über Figuren noch über Story und Verwicklungen oder den Ort der Handlung groß, wenn überhaupt. Alles eiert ziemlich vorwärts, kommt dabei sogar etwas zu leblos rüber. So droht selbst an der Stop-Motion-Trickfilm-Machart interessierten Leuten ein Drift durch das Gebotene.
Der Film hat die Berlinale 2018 eröffnet, und Regisseur Wes Anderson ist immer noch ein Kritikerliebling. Kunst ist, wenn trotzdem viele Sterne dafür rausspringen. Immerhin wird auch mal Sushi sehenswert zubereitet und zum Schluss erfreulicherweise mit Trommler-Zugabe, was den Gesamteindruck aber nicht aufbessern konnte.
Ein Original, das eher mau als lau ist. Nicht so übel wie ein Tritt in einen Hundenhaufen, aber der Unterhaltungswert war eindeutig nicht mal so lala, sondern blieb durchgehend niedrig inklusive rotem Bereich. Alles in allem für die Katz.
Machen wirs kurz: ich kenne Wes Anderson sehr gut und respektiere sein Werk, kann mich aber für seinen ganz eigenen Stil nicht begeistern und sein Humor erreicht mich nicht. Daher war ich auch einst mit dem fantastischen Mr. Fox relativ überfordert – und hier ging es mir genauso, ist hatte bereits nach zehn Sekunden wenn der erste Hund ins Bild springt das Gefühl daß das nun folgende mich sicherlich überfordern wird – und genauso kam es dann acuh. Ich respektiere die Arbeit, die Ideen und vor allem das dies wirklich in seiner eigenen komischen Welt spielt, aber bekam keinen Fuß hinein so daß dies eines der wenigen Beispiele darstellt bei denen ich den Film nicht abschließen konnte.
Fazit: Es ist für Anderson Fans sicherlich ein relevanter Titel, ich habs nicht geschafft auch nur ansatzweise reinzukommen!
Vermutlich hat Wes Andersen genau so viele Feinde seiner Werke wie auch Liebhaber. Man kann es bei ihm auch verstehen, hat er doch einen sehr eigenen Stil, der nicht jedem gefällt und so muss ich schon einmal vorwarnen, wer mit ihm und seinen Werken keine Freude bisher hatte sollte die Finger weg lassen von "Ilse Of Dogs", den auch dieser Film trägt in jeder Sekunde seine Handschrift. Persönlich finde ich besonders seine Werke "Moonrise Kingdom" und "Grand Budapest Hotel" großartig. Dennoch hatte ich auch ein paar Probleme mit seinem neusten Film. Der Film geht um Japan in einer nahen Zukunft. Da die Hundepopulation ins Unermessliche gestiegen ist werden diese auf eine Insel verband. Um seinen Hund zu retten, reist der kleine Atari auf die Insel um ihn zu finden und nach Hause zu bringen. Der Film beginnt sehr interessant mit einem kurzen Prolog, der die Ausgangslage erklärt. Dies ist wunderbar anzusehen. Aber leider verliert mich der Film dann schon sofort. Die einzelnen Kapitel sind nicht wirklich spannend und vieles wirkt einfach zu übertrieben zusammengesetzt. Natürlich kommen Hundefreunde auf ihre Kosten und es wird schon stark mit Klischees gespielt (die bösen sind alle Katzenliebhaber) was dem Film nicht gut tut. Er ist auch extrem vorhersehbar. Ich weiß nicht wirklich was ich zu dem Film groß sagen soll. Ich fand ihn solide, obwohl er handwerklich großartig ist und der Stil von Wes Anderen toll ist. Die Stop-Motion ist großartig und die Kamera sehr schön anzusehen. Die Bilder sind umwerfend und auch die Problematik mit der Sprachbarriere wird wunderbar gelöst. Besonders lobenswert ist aber die Musik von Alexandre Desplat, der mal wieder eine großartigen Soundtrack und seinen Status als einer der besten Komponisten der Neuzeit unterstreicht. Kurz: Schöne Geschichte mit ernstem Unterton, der mich persönlich aber nicht so überzeugen konnte. Aber handwerklich ist Andersens Werk wieder einmal perfekt. Vor allem die Musik.
Wes Anderson ist nach „The Grand Budapest Hotel“ (2014) wieder in den deutschen Kinos. Mit „Isle of Dogs - Ataris Reise“ schickt er einen 12-Jährigen auf die Suche nach einem Hund.
Japaner mögen lieber Katzen. Nachdem die Hundegrippe und das Schnauzenfieber ausgebrochen war, wurden alle Hunde aus Megasaki City nach Trash Island gebracht, so auch Spots, der Liebling und Wachhund von Atari (Stimme: Koyu Rankin), dem Mündel von Bürgermeister Kobayashi (Stimme: Konuchi Nomura). Als der Junge ein Flugzeug entführt, um Spots zu finden, bricht Aufregung aus.
Wau, welch ein netter Film. „Isle of Dogs - Ataris Reise“ ist nicht die erste Stop-Motion-Animation des US-amerikanischen Regisseurs. Schon mit „Der Fantastische Mr. Fox“ (2011) setzte er sich ein Denkmal. Und das alles ist so sehr Wes Anderson. Eine Tierparabel mag nicht der neueste Einfall sein, doch der Mann aus Texas kämpft ohne Konkurrenz: sein Stil, sei es optisch (Ausgestaltung der Puppen, Symmetrie-Fetisch), seien es die Dialoge (extremstaubtrockener Humor verschiedener, schlüssiger wie schräger Charaktere) und der stets stimmige Erzählrhythmus mit den beeindruckenden schnell-langsam-Wechseln hat eine Einzigartigkeit in der Kinowelt erreicht. Ebenfalls eine Marke von Anderson ist das Ensemble mit Stammpersonal wie Bill Murray, Edward Norton und Tilda Swinton, um nur einige zu nennen. Ohne diese Stars können Anderson’s Projekte scheinbar nicht verwirklicht werden.
Viele optische Features wurden von „Der fantastische Mr. Fox“ übernommen: So schauen z.B. die Figuren gerne gemeinsam in die Kamera, wenn sie etwas von sich geben, und unterstützen die herrliche Lakonie des Gesprochenen. Auch die Prügelszenen erinnern an den Fuchs-Film. Das macht einfach Spaß und trifft die Schmunzelmuskeln des Publikums. Die Animation ist im aktuellen Werk technisch ausgereifter und wirkt dadurch flüssiger.
Alexandre Desplat ist ein Meister der Filmmusik. Der zweifache Oscar-Preisträger fügt sich in das Gesamte ein, reißt nie die Szenen an sich. Hauptsächlich ostasiatische Trommeln sind zu hören; eine ideale Lösung für die Unterstützung des Tempos.
Der Bedeutungsarm der Parabel zeigt auf Lager von Aussätzigen und Flüchtlingspolitik. Die Geschichte um die Rettung des Hundes mit einigen politischen Nebenschauplätzen ist nicht der Oberknaller und Beobachtungskino wird ebenso wenig geliefert, aber die bunte, turbulente und detailreiche Umsetzung begeistert. Zudem hält der Regisseur viele Gerüchte und einige kleine Wendungen parat, die das Kinovergnügen erhöhen. Ein Kinderfilm ist „Isle of Dogs - Ataris Reise“ jedoch weniger.
Wes Anderson hat dem Kino wieder sehr viel Gutes getan. Sein einfaches Gleichnis besticht durch die stimmige Komposition von witzigen Dialogen, Grafik und Musik.
"Isle of Dogs - Ataris Reise" von Wes Anderson ist ein wunderbar schräger Stop-Motion-Animationsfilm voller skurriler Einfälle und liebenswerter Figuren. Der Humor lockert die eigentlich ziemlich üble Geschichte um Hunde, die vorgeblich wegen einer grippeähnlichen Seuche namens Schnauzenfieber auf eine Müllinsel deportiert werden, auf. Running Gags wie die Abstimmungen im Hunderudel oder die Tratschlust der Vierbeiner, sobald ein neues Gerücht die Runde macht, sorgen zwischendurch immer wieder für Lacher.
Unter der Oberfläche aber ist "Isle of Dogs" auch eine Parabel auf die Manipulationstechniken und Propagandamechanismen machthungriger Politiker. Für die Seuche gibt es bereits nach kurzer Zeit ein Heilmittel. Aber die Machthaber brauchen einen Sündenbock - in diesem Fall die Hunde -, um von ihren eigenen Schandtaten und Vergehen abzulenken und die Bevölkerung auf Linie zu halten. Das alles funktioniert jedoch ganz ohne Holzhammer oder erhobenen Zeigefinger. Die ganze Zeit bleibt der Film in einem märchenhaften, verspielten Tonfall.
Ein bisschen unfair fand ich als Katzennärrin, dass die Samtpfoten in dem Film nicht sehr gut wegkommen. Sie leisten den Machthabern Gesellschaft, genießen ihre Vormachtstellung, und lassen ihre Herrchen und Frauchen ohne zu zögern im Sticht, wenn's Schwierigkeiten gibt. Das dürfte Vorurteile gegenüber den Stubentigern, die viele Menschen pflegen, die keine Ahnung von Katzen haben und wahrscheinlich selbst nie eine hatten, nicht gerade abbauen. Hunde sind treu und loyal, Katzen sind hinterhältige Opportunisten.
Das finde ich ein wenig schade, dass das in einem Film so vorkommt, der eigentlich aufzeigt, wie weit Vorurteile gehen können, wenn man sie nicht hinterfragt. Aber gut, das ist nur ein Randaspekt, der vermutlich kaum jemandem auffallen wird. Und es geht in dem Film nun mal eben auch nicht um Katzen, sondern um Hunde. Also ist das ein bisschen so, wie wenn man "Fight Club" Frauenhass vorwirft, nur weil's in dem Film um Männer und ihre Probleme geht, nicht um Frauen. Trotzdem wollte ich es mal angemerkt haben :-
Fazit: Ein toller Film, den man nicht verpassen sollte!
Vor allem spricht der subtil-ironische Humor für den Film. Wobei sich Humor und Ironie vor allem auf Details beziehen - auch sprichwörtlich, in Form von Schriftzügen oder anderen Kleinigkeiten. Wobei es auch (wenige) Längen gibt und der Gang der Handlung vorhersehbar ist.