Linhs (Lynn Dortschack) Mutter muss kurzfristig ins ferne Vietnam reisen, um sich um die kranke Oma zu kümmern. Linh und ihre kleine Schwester Tien (Linda Phuong Anh Dang) bleiben allein zurück und mit ihren gerade einmal elf Jahren ist Linh nun für Tien verantwortlich. Und nicht nur das: Neben Haushalt und Erziehung sind da noch die täglichen Schulaufgaben und der vietnamesische Imbiss, der am Laufen gehalten werden will. Pauline (Lisa Bahati Wihstutz), ein Mädchen aus der Nachbarschaft, entdeckt Linhs Geheimnis und versucht sie damit zu erpressen – denn niemand darf wissen, dass die beiden Mädchen ohne ihre Mutter klarkommen müssen. Doch dann freunden sich Pauline und Linh an und nun setzen sie gemeinsam alles daran, den Schein zu wahren, denn jeden Moment könnte Linhs Scharade auffliegen…
Kritik der FILMSTARTS-Redaktion
3,5
gut
Ente gut! Mädchen allein zu Haus
Von Thomas Vorwerk
Wer in einem Kinderfilm einen möglichst großen Realismus anstrebt, der muss zuweilen einen erzählerischen Spagat vollführen: Man will das junge Zielpublikum nicht überfordern, zugleich gilt es aber auch, die Ansprüche der erwachsenen Begleitpersonen nicht ganz außer Acht zu lassen. Also werden gewisse Dinge vereinfacht und man versucht, ihnen in ihrem Kern dennoch gerecht zu werden. So geht es in Norbert Lechners Mädchenabenteuer „Ente gut! Mädchen allein zu Haus“ zwar um „schwierige“ Themen wie Integration oder den Unterschied zwischen Recht und Unrecht, aber dabei wird durchgehend die Perspektive der kindlichen Protagonistinnen eingenommen. Die Filmemacher finden dennoch einen durchaus überzeugenden Kompromiss zwischen naiv und komplex und damit gelingt ihnen der angesprochene Spagat recht gut.Die wegen ihrer roten Haare und ihres Klempnervaters auf dem Gymnasium drangsalierte 11-jähri