[...] Sidney Prescott lebt ein Einsiedlerleben als Telefonseelsorgerin. Ihre Freunde hat es nach L. A. verschlagen; dort läuft gerade die Produktion von „Stab 3“, die filmische Aufarbeitung der Ereignisse aus Teil zwei – eine dritte Mordserie lässt nicht lange auf sich warten. Craven dreht einen dritten Teil über die Entstehung eines dritten Teils, und es wird noch schlimmer. Bis in die kleinste filmische Codezeile versteckt er Anspielungen, Verknüpfungen und Intertextualitäten, verläuft sich kundig im Labyrinth Hollywood. Er orchestriert seine Unmenge an Figuren und Symbolen als Fuge, die alles als Reim der Realitäten verbindet: Jeder Charakter hat einen Platz darin, außer der Killer, der umherschleicht und alles umkrempelt. Die so geliebten Konstanten Sidney, Dewey und Gale treffen auf ihre „Film-im-Film“-Doppelgänger, schauen in den Spiegel und damit in eine andere Realität. Art imitates Life imitates Art. Die beiden Welten, die des Virtuellen und die Außerfilmische zerlaufen ineinander. Sidney, wie immer eingeführt vom Neo-Westernriff Marco Beltramis, kann dem nicht entkommen, der Killer – ja, diesmal ist es wirklich nur einer, so viel sei verraten – zwingt sie zur Auseinandersetzung mit einer zweiten Wahrheit, die auch eine dunkle Wahrheit Hollywoods ist. [...]