"Scream" löste die Teenieslasherwelle wieder richtig aus und kann sich als ein kleines Meisterwerk des Slashergenres ansehen lassen. Angeblich war der Film von Anfang an als eine Trilogie geplant. "Scream 2" war fast genauso gut und "Scream 3" ist nun der einzige Teil, den ich noch nie richtig gesehen habe. Er ist auf jeden Fall etwas schwächer als der Vorgänger, aber für einen vergnüglichen Horrorspaß reicht es allemal.
Die Story wird nun zum zweiten Mal mehr oder weniger kopiert und neu ist das alles nicht mehr. Das Drehbuch stammt leider nicht mehr von Kevin Williamson, was man leider auch merkt, aber dazu gleich mehr. Am Anfang gibt es wieder die typische Anfangssequenz, in der es Cotton, wiedermal souverän verkörpert von Liev Schreiber, erwischt. Ein neuer Killer ist da. Sidney lebt abgeschieden und unter anderem Namen, aber auch das hindert den Killer nicht, sie ausfindig zu machen. Dewey und Gale sind auch von Anfang an dabei und so macht man sich auf die Jagd nach dem unbekannten Mörder. Den Twist am Ende finde ich nicht mehr ganz so gelungen. Das wirkt mir hier schon etwas zu konstuiert und auch leicht unglaubwürdig. Da waren die Vorgänger auf jeden Fall stärker.
Die Darsteller sind mal wieder alle gut. So gefällt es, dass die drei Hauptcharaktere zurückkehren. Neve Campbell schlüpft erneut in die Rolle der Sidney und kann wieder überzeugen, allerdings spielt sie hier eine gar nicht so große Rolle und kann sich fast als Nebenrolle bezeichnen lassen. Ganz klar im Vordergrund stehen David Arquette und Courteney Cox-Arquette. "Scream 3" dreht sich hauptsächlich um diese beiden Figuren und die beiden können auch wieder völlig überzeugen und spielen sympathisch. Ansonsten gibt es allerdings kaum Rollen, die wichtig sind und auch hier gibt es eine kleine Schwäche, weil die weiteren Charaktere allesamt nur ein Beiwerk sind und nur ihren Zweck erfüllen. Da man drei Charaktere hat mit denen man was anfangen kann, stört dies zwar nicht weiter, aber schade ist es trotzdem. Witzig fand ich, dass man kurz Jay und Silent Bob sieht.
Großartige Änderungen gibt es im Konzept nicht, doch ein paar leichte Abänderungen sind mir dennoch aufgefallen. So wirkt "Scream 3" teilweise schon etwas wie ein Thriller. Der Horroranteil geht deshalb etwas zurück. Auch gibt es nicht mehr so viel Humor. Dies macht sich bemerkbar, weil die ironischen Anspielungen zurückgegangen sind. Sie sind zwar noch vorhanden, aber es gibt halt weniger. Sehr überzogen fand ich übrigens die Szene, in welcher Randy, welcher im zweiten Teil gestorben ist, auf einer Videobotschaft über einen dritten Teil und dessen Regeln philosophiert. Das macht zwar Spaß, ist aber sehr unglaubwürdig.
Die Inszenierung ist erneut gut und auch "Scream 3" bietet wieder ein paar sehr spannende Szenen. Auch hier wird der Film aber immer unrealistischer. Das empfand ich z.B. bei dem Haus, mit dem zweiten Haus drin. Auch gibt es einige stupide Szenen, wie z.B. als Dewey die ganzen Spiegel durchschießt und dabei dann eine Unschuldige erwischt. Warum hat er nicht einfach nur einen Spiegel kaputtgeschossen? Die Atmosphäre ist sehr gut. "Scream 3" ist wieder recht locker und eigentlich der am leichtesten zu verdauende Teil. Trotzdem geht es aber auch mal ernst zur Sache.
Der Unterhaltungsfaktor ist gut, wenn auch nicht überragend. Gerade im mittleren Teil haben sich ein paar Längen eingeschlichen, aber langweilig wird es eigentlich nicht. Es gibt ein paar echt spannende Szenen und die Kämpfe mit dem Killer sind gut gemach. Der Blutpegel ist etwas zurückgegangen und "Scream 3" der einzige Teil, welcher ab 16 Jahren freigegeben ist. Das ist auch berechtigt, denn es fließt zwar Blut, aber insgesamt ist der Film doch recht harmlos. Die vorhandenen Effekte sind aber wieder gut gemacht. Der Score gefiel mir nicht ganz so gut, wie im zweiten Teil, ist aber dennoch gelungen.
Fazit: "Scream 3" ist ein recht würdiger Abschluss einer starken Trilogie. Alles ist etwas unglaubwürdiger und unrealistischer, aber unterhalten wird man gut und die drei Hauptdarsteller wieder in ihren Rollen zu sehen macht auch Spaß. Dieses Jahr soll ja ein vierter Teil entstehen. Ob das eine gute Idee ist, wird man sehen, da aber Neve Campbell, Courteney Cox und David Arquette wohl wieder mit von der Partie sind, bin ich sehr gespannt.