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Cursha
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2,0
Veröffentlicht am 2. Juni 2018
"Jackie" war ein Film, der von der Presse ja regelrecht in den Himmel gelobt wurde, was ich beim besten Willen nicht verstehen kann. Ich muss dem Film zugestehen, dass er optisch absolut umwerfend ist. Woran der Film auch nicht scheitert ist Natalie Portman, die eine richtig starke Performance abliefert und sich die Nominierung bei den Oscars verdient hat. Sie ist der einzige Grund warum ich den Film dann doch bis zum Ende durchstand. Der Film selbst ist extrem langatmig und einfach nicht spannend. Natürlich muss ein Film nicht immer spannend sein, dies war "Manchester by the Sea" auch nicht, aber im Vergleich dazu zieht sich "Jackie" wie Kaugummi. "Manchster by the Sea" macht das deutlich besser. Hier fühlten sich die 100 Minuten aber echt endlos an und es viel mir echt schwer dem Film zu folgen, was in Anbetracht der Laufzeit selten vorkommt. Da fällt es mir leichter "Lawrence von Arabien", "Ben Hur" oder die "Herr der Ringe" Trilogie zu schauen, die im Flug vergeht. Kurz: Ein extrem langatmiger Film, der einfach nicht vom Sockel haut, aber eine Natalie Portman aufweist, die zu überzeugen weiß.
Das haben historische Rollen halt so an sich: sie bieten oft die Chance für wirkliche hohe Schauspielkunst an die Darsteller, aber mitunter einen geringen Unterhaltungswert. So ist auch dieser Film eine relativ zusammengeschnittene Menge an Szenen mit ständigen Zeitsprüngen die einfach ganz markante und wesentliche Momente anbringt: Jackie wie sie den Anschlag erlebt, wie sie neben dem Sarg ihres Mannes im Flugzeug sitzt, wie sie ihren Kindern die schlimme Nachricht überbringt oder wie sie nach dem Attentat ins Badezimmer geht und sich das Blut abduscht. Bei all dem ist Natalie Portman geradezu in ihrem Element – wie so oft in solchen Fällen ist das drumherum dann zwar historisch glaubwürdig akkurat gehalten, aber eben einfach nur eine Abfolge von Momenten. Man kann es je nachdem schaffen sich von Portman so gefangen nehmen zu lassen daß man die seelische Leidenstour die ihre Figur durchleiden muß erahnen kann, ich kann aber auch verstehen wenn man diesen Film als pure Langeweile abtut.
Der chilenische Regisseur Pablo Larraín hat sich mit spannenden, vielschichtigen Werken wie „No!“ (Kritik) und „El Club“ (Kritik) zu einem Liebling der internationalen Festivals entwickelt. Kein Wunder, dass sich Hollywood so ein Talent angeln wollte.
Larraín besetzte die Hauptrolle mit der Hollywood-Diva Natalie Portman und wählte als Rahmenhandlung für seinen Film ein Interview von Jacqueline Kennedy mit einem Life Magazine-Redakteur. Eine Woche nach dem Attentat von Dallas erzählt der Film in Rückblenden vom Schock des Mordes am Präsidenten, von der Trauer der Witwe, von ihrer Schwierigkeit, ihre Vorstellungen eines würdigen Begräbnisses durchzusetzen und ihrer Einsamkeit.
Das wäre Stoff für großes Kino, aber leider ertrinkt der Film in melodramatischen Streicherklängen.