Im hohen Gras ist ein besonderer Film. Und mit "besonders" meine ich besonders scheiße. Die erste Hälfte, bzw. die ersten 40 Minuten des Films sind noch durchschnittlich gut und es machte (bis auf ein paar kleinere Klischees wie das Vergessen von Gegenständen oder Liegenlassen von Dingen an bestimmten Orten oder generell halbwegs dummen Verhalten von Charakteren sowie vorhersehbaren Plots bzw. Handlungen in der Geschichte) Spaß den Film zu gucken. Ich kann schon im Voraus sagen das der Film nicht gruselig ist. Wer eine knallhart gruselige Stephen King Adaption oder einfach einen gruseligen Horrorfilm erwartet, ist hier Fehl am Platz. Der Film ist zwar größtenteils "unangenehm-unheimlich" und löst leichte Gefühle des Unbehagens in einem aus (was einfach an dem schon gegebenen Set, also dem Grasfeld, liegt), ist aber nicht wirklich "gruselig". Der Grund warum ich dem Film zwei Sterne gebe liegt nicht an den Charakteren, die finde ich sogar ganz in Ordnung und haben mich nicht allzu gestört, sondern ist der, dass der Film bei einer Laufzeit von ca. 1 std. und 40 min. die gesamte restliche Stunde mit wirren, überambitionierten und zu komplizierten Storylines verbringt. Ich habe keine Ahnung was ab der 40 min. abging. Zeitschleifen, Zeitparadoxen, Bootstrap-Zeitschleifen-Paradoxen, Parallelwelten, mehrere Zeitlinien, vielleicht auch alles zusammen? Der Film versucht übermäßig kompliziert zu sein, metaphorische Fragen aufzuwerfen, eine (halbwegs interessante) Mytholgie, bzw. angedeutete Geschichte über das was im hohen Gras lauert auzubauen, wirr-verwobene Handlungsstränge zu ziehen, und uns in all dem Chaos wortwörtlich mehrmals alleine stehen zu lassen. In einem Feld. In einem Feld der parallelen, paradoxen Storylines eines Films, der nicht mal ansatzweise an das Buch von Stephen King herankommt. Ein Horrofilm sollte natürlich Sachen offen lassen, dass ist klar. Wenn man allerdings ZU viel offen lässt und mehr andeutet (oder sogar weniger) als erklärt, lässt man Zuschauer nicht mit einem Gefühl zurück, dass sie mehr wissen wollen, sondern mit dem Gefühl, das sie für das, was sie wissen wollen, erstmal ein paar Sachen verstehen müssen (was aufgrund von eher wenigen Erklärungen schwierig wird), wodurch sie das Interesse verlieren, das von ihnen begehrte/gesuchte Wissen überhaupt erhalten zu wollen. Als ich den Film beendet habe, habe ich mich eben leer gefühlt, weil mich der Film genau damit ab der 40 min. immer mehr verloren hat. ab der 40 min. mehr und mehr verloren hat. Ein Horrorfilm außer der eigentlichen Umgebung nicht wirklich gruselig (außer die eine kranke Szene mit leichtem Verstörungsfaktor-->Wo die Frau mit [///// ////] gefüttert wird) ist. Ein Horrorfilm der zu verwirrend ist. Ein jämmerlicher Witz. Wer es wissen will: Cinematographisch ist der Film ok bis durchschnittlich.
Zusammen gefasst ist der Film wie als hätte Christopher Nolan einen Horrofilm gemacht und davor ein paar Gläser Schnaps gesoffen. Nicht empfehlenswert. "Mindfuck"-Horror-Film der Christopher Nolan Art, nur in Schlecht. Nicht empfehlenswert.