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Michael S.
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4,0
Veröffentlicht am 25. Oktober 2016
Eigentlich eine Steilvorlage für eine schwarze skandinavische Komödie, wie man sie kennt und liebt. Doch der Film kann mehr als das. Bis zu Kamprads Entführung folgen wir dem nicht zu unrecht verbitterten Harold, der sich trotz schwerer Schicksalsschläge noch einen Rest Humor bewahrt, selbst als sein Suizidversuch von der Sprinkleranlage vereitelt wird. Seine zögerliche Freundschaft mit der von ihrer Mutter vernachlässigten Ebba (Fanny Ketter) lenkt den Film zunächst scheinbar in Richtung Roadmovie, bevor die beiden schließlich zu Komplizen im Entführungsfall Kamprad werden.
Streng genommen ist der trotz allem recht humorvolle deutsche Titel irreführend. Hier steht keine blutige Ikea-Parodie im Mittelpunkt, sondern ein kurioses melancholisches Drama, das bei weitem nicht so gewalttätig wie Tarantinos "Kill Bill" daherkommt. Selbst Ebbas Mutter, einer ehemaligen Meisterturnerin, wird trotz aller Vernachlässigung ihrer Tochter noch ein Rest Würde zugestanden, wenn sie in einer poetischen Tanzchoreografie durch den Schnee wirbelt. Einzig der entführte Ikea-Gründer Kamprad ist ein luftbläschenliebender Unsympath, wie er im Buche steht. Auf den ersten Blick ein bescheidener Konzernbesitzer mit Hang zum Pragmatischen, was sich letztendlich als bloße Marketingmasche entpuppt. Sein permanentes Geschwätz vom effizienten Möbelhaus entlarvt ihn als hemmungslosen Selbstdarteller und Harolds genervte Reaktionen darauf sorgen für die unterhaltsameren Momente des Films.
Respekt, dass Ikea und der echte Ingvar Kamprad diesen Film tolerieren und die Produzenten nicht mit Unterlassungsklagen überziehen. Denn das Möbelhaus und sein Gründer kommen hier alles andere als gut weg. Skandinavischer Humor vielleicht. Von dem bekommt auch der Zuschauer genug, ein paar leise Zwischentöne machen diese humorvolle und doch nachdenkliche Abrechnung mit der ungezügelten Konsumkultur aber anspruchsvoller als man es ihr spontan zutrauen möchte.
Skurril, komisch, tragisch und charmant - Kill Billy ist ein norwegischer Film, wie man sich ihn vorstellt. Ein Roadmovie, das nicht jedem Gag hinterher rennt, aber treffende Pointen besitzt. Dabei lebt der Film auch von der Musik, die den Streifen belebt und an den richtigen Stellen in Schwung bringt. Natürlich darf man den Film nicht immer allzu ernst nehmen, aber er ist absolut unterhaltsam und bietet zudem tolle Bilder norwegischer und schwedischer Winterlandschaft.
Eine sehr sympathische Tragikomödie, mit liebenswerten Charakteren. Der deutsche Titel ist allerdings übertrieben und passt nicht wirklich, selbst wenn hier und da der Namensvetter von Tarantino durchblitzt. Vor allem was Musik und Kamera angeht. Für Freunde skandinavischer Filme empfehlenswert.
Kill Billy ist eine Komödie, welche sehr andersartig daherkommt und vorallem für regelmäßige Kinogänger gemacht ist und weniger für den Mainstream. Der Humor im Film ist sehr charmant, skurill und andersartig. Viele Gags funktionieren im Zusammenspiel der Schauspieler, vorallem zwischen den beiden Hauptakteuren Harold und Kamprad, welche einen eigenen jeweils sturren Charakter haben, dennoch liebenswürdig sind. Sehr gut ergänzt werden die beiden durch die Teenagerin Emma, welche dem Film einen tollen Kontrast verleiht, da sie ein toller Gegenpart zu den beiden älteren Hauptcharakteren ist. Ein weiterer positiver Aspekt der hervorzuheben ist, ist die schöne musikalische Untermalung mit skandinaischer Musik, welche einem im Kopf bleibt und die Handlung schön unterstreicht.
Allem in allem ist der Film eine Empfehlung von mir für alle Cineasten, welche gerne mal einen Film schauen der andersartig daherkommt, mit toller schauspielerischen Leistung und andersartigem Humor überzeugt.