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Josi1957
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3,5
Veröffentlicht am 21. Mai 2023
Nach dem Bestseller *Wo steckst du, Bernadette?* von Maria Semple, wunderbar besetzt mit Cate Blanchett, die seit *Blue Jasmine* weiß, wie man gekonnt einen Neurosenstrauß bindet.
Ich bin kein ausgemachter Fan von Richard Linklater, habe aber einige Filme von ihm sehr gemocht, allen voran „Dazed und Confused“ und die drei „Before“ Filme. Dieser hier passt dann so garnicht in das typische Linklater Schema, wohl aber in die Filmografie von Cate Blanchett. Sie spielt eine Frau mit psychischen Problemen und schildert reihenweise Szenen und Situationen aus deren chaotischen Alltag. Das mag jetzt wie das ultimative Drama wirken und hat auch einen sehr emotionalen Kern, trotzdem macht der Film viel Spaß. Irgendwie kriegt Blanchett die Kurve hin: ihre Figur ist anstrengend, nervig und eigen, aber trotzdem wird es nicht bitter und bleischwer inszeniert, sondern sie hat die Sympathie des Zuschauers und man glaubt ihr sowohl die verzweifelten Momente mit ihrem Umfeld wie die später im Film passierende Läuterung. Gerade in der letzten halben Stunde geht der Film dann in eine etwas speziellere Richtung die optisch nicht so ganz zum Rest paßt (da macht die Umgebung wohl einiges an GreenScreen Aufnahmen nötig), aber den ganzen Film als ruhiges Drama bestens abrundet. Klar, dies ist nicht wirklich ein „Spaßfilm“, aber eben doch gute, emotionale und doch „leichte“ Unterhaltung.
Fazit: Eigenartig gut funktionierender Mix aus Drama und Komödie, von Cate Blanchett optimal getragen.
Die Story ist wirklich nett, leider nicht mehr. Der Film erinnert mich sehr stark an "Silver Linings". Das Ziel des Film ist klar: Der Zuschauer soll sich an der "Verschrobenheit" der Hauptfigur Bernadette amüsieren. Das kann man auch, so sympathisiert man mit der offenen, (manchmal) anmaßenden, aber doch liebenswürdigen Bernadette. Für mich war das Problem, das am Ende des Films nur sehr wenig übrig bleibt. Die Quintessenz (Plot) der Geschichte, welche sich in den letzten 30 Minuten erst offenbart, ist allerdings bemerkenswert. Der Film ist sicherlich sehenswert. Man muss sich aber darauf einstellen, dass erst seeehr langsam die Sinnhaftigkeit des Films erkennbar ist.