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Anonymer User
0,5
Veröffentlicht am 5. Dezember 2021
Dieser Film zieht sich wie Kaugummi. Mein 7-jähriger sagt gerade: Endlich, -wir haben es überstanden." Was nutzen die schönen Bilder, wenn es an Spannung, oder Spaß fehlt. Was für ein verlorener Sonntagnachmittag.
Obwohl Disneys "Die Eiskönigin" (im Original: "Frozen") die zurzeit bekannteste und beliebteste Adaption von Hans Christian Andersens Märchen ist, verdient diese Fassung eigentlich mindestens genauso viel Aufmerksamkeit. Im Stil klassischer Märchenfilme und Kinderabenteuer wie "Ronja Räubertochter" inszeniert Karola Hattop einen hervorragend gespielten und für TV-Verhältnisse traumhaft schön gefilmten Märchenfilm, der viel Herz und Kunstfertigkeit beweist. Gerade die endlosen finnischen Landschaften verleihen diesem Beitrag eine Größe, den man in vielen Teilen der "Märchenperlen"-Reihe sonst vergeblich sucht.
Die behutsame Einflechtung nordischer Folklore verweist auf den Schöpfer der Geschichte, das Biedermeier-Setting in den kurzen Stadtszenen auf die Entstehungszeit. Insgesamt bleibt die Handlung aber immer dicht an den beiden Hauptfiguren und schwelgt nicht zu lange in den exquisiten Schauplätzen und der atmosphärischen Ausstattung. Erzählerisch geht man gerade behutsam genug vor um Gerda inmitten all ihrer Abenteuer nicht aus den Augen zu verlieren. Die wesentlichen Elemente der Vorlage bleiben erhalten, modernisiert wird nur wenig.
Ein paar weniger gelungene Design-Ideen und CGI-Shots im eisigen Reich des Nordens kann man verkraften, denn der Rest des Film entschädigt dafür. Einzig von Linda Zilliacus' Schneekönigin hätte man gerne noch mehr gesehen, denn gerade ihre Faszination für die gar nicht so eisige Blütenpracht eines Rosenbuschs bleibt damit völlig unklar. Darüber hinaus ist "Die Schneekönigin" ein wunderbar einfühlsames und schön gefilmtes Märchenabenteuer, das auch erwachsenen Zuschauern Spaß machen dürfte.