Die türkische Filmindustrie „Yeşilçam“ gehörte in den 60er und 70er Jahren zu den produktivsten der Welt und das, obwohl sie finanziell und strukturell äußerst instabil war. Mit der amerikanischen und europäischen Konkurrenz konnte man eigentlich nicht mithalten und deswegen machten die wenigen Regisseure und Drehbuchautoren der Türkei die großen Vorbilder einfach nach, statt großen Aufwand mit eigenen Ideen zu betreiben. Ob „Der Exorzist“, „Star Wars“ oder „Rambo“, es wurde kaum ein Hit ausgelassen, der nicht einer Vereinfachungskur unterzogen wurde und dessen Effekte und Tonspuren teilweise einfach kopiert wurden. Es wurde schnell und pragmatisch gearbeitet, technische Unzulänglichkeiten wurden mit vollem Körpereinsatz wettgemacht. Mit Erfolg, denn die Imitationen wurden gerade in den ländlichen Gebieten der Türkei begeistert aufgenommen. Für die Doku „Remake, Remix, Rip-Off“ hat Regisseur Cem Kaya über einen Zeitraum von sieben Jahren tausende Filme gesehen und hunderte Interviews geführt, um mit den Ergebnissen die große Ära des türkischen Kinos nachzuzeichnen.