Wirklich originelle Filmstoffe sind im heutigen Mainstream scheinbar Mangelware geworde. Denn besonders in Hollywood setzt man immer öfter auf Verfilmungen schon anderweitig vorhandener Stoffe oder man legt ältere Filme einfach neu auf. Die Doku „Remake, Remix, Rip-Off - Kopierkultur und das türkische Pop-Kino“ liefert allerdings den Beweis, dass das längst kein modernes Phänomen ist und das es schon vor Jahrzehnten sehr exzessiv betrieben wurde – und zwar in der Türkei.
Die dortige Filmindustrie „Yeşilçam“ galt in den 60er und 70er Jahren als eine der produktivsten der Welt und das obwohl sie eigentlich weder die finanziellen noch die strukturellen Mittel dazu besessen hatte. Macht aber nichts, denn man hat einfach mit billigsten Mitteln die großen Vorbilder aus den Staaten nachgedreht – wenn’s sein musste, indem man Szenen einfach aus den original Filmrollen schnitt, sie auf eine Leinwand projizierte und davor einen türkischen Darsteller platzierte.
„Remake, Remix, Rip-Off - Kopierkultur und das türkische Pop-Kino“ von Regisseur Cem Kaya wird ab dem 5. Mai 2016 in deutschen Kinos zu sehen sein und dann können Interessierte einen Blick auf die kuriosen Kopien von „Star Wars“ oder „Der Exorzist“ werfen.