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Nadja Berlin-London
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2,0
Veröffentlicht am 4. Mai 2022
Was für ein Humbug. Der Überschwang, mit dem alles dargestellt wird, erinnert mich an Stummfilmzeiten. Ein Gruselfilmchen fürs einfache Volk auf dem Land mit dem moralischen Zeigefinger drüber: folge brav dem Koran und nix andrem! Traurig genug, dass sich das so in Wirklichkeit angespielt haben soll. Die Tatsache, dass ein Land, was zur EU gehören will noch solch hinterwäldlerischem Aberglauben und Hexerei soviel Raum gibt. Auf dem Land betrifft das wahrscheinlich jede zweite Familie.
[...] Neben der spannungsarmen Geschichte hatte ich vor allem ein großes Problem mit den Charakteren. Auf der einen Seite Öznur, die mit schwarzer Magie ihre Jugendliebe für sich gewinnen will und dafür nicht zurückschreckt, dessen derzeitige Familie zu töten und auf der anderen Seite ihr großer Schwarm, der gerne mal Frauen verprügelt. Zwischen diesen zwei furchtbar unsympathischen Menschen steht Kudrets Familie, die jetzt unter den zwei Wahnsinnigen leiden darf.
Wenn im zweiten Akt darf der Fluch so richtig durchstarten darf, kommt auch etwas Spannung rein. Leider wirklich nur etwas, denn es dümpelt immer noch gewaltig. Da helfen auch ein paar wirklich schön verstörende Momente leider wenig.
Wäre das nicht schon schlimm genug, ist das Ganze offenbar ein Lehrfilm gegen schwarze Magie und das meinen Alper Mestçi und Ersan Özer offenbar todernst. Denn das ist alles wirklich so passiert und jährlich leiden Tausende unter dem Einfluss von schwarzer Magie. Bitte sag mir jemand, dass das alles nur ein böser Scherz ist für den ich zu doof bin!