"Mit Siebzehn" eine weitere wahrhafte Filmperle aus Frankreich, die es im letzten Jahr ins Kino geschafft hat, neben den großartigen Werken "Nocturama", "Elle" oder "Die Lebenden reparieren". Filme, die sich mit dem Thema erwachsen werden oder Homosexualität beschäftigen gab es in den letzten Jahren viele, aber alle hatten einen eigenen Schwerpunkt und eine andere Herangehensweise. So auch "Mit Siebzehn", der den Fokus ganz auf Damien und Thomas legt, die beide mitten in der Pubertät stecken und sich ihrer Gefühle nicht vollkommen bewusst sind, die sich füreinander empfinden. Der Film nimmt sich sehr viel Zeit für seine Figuren und zeigt uns wunderbar deren Lebenswelt und inneren Ängste auf. Während Thomas in Mitten der Berge wohnt, jeden Tag drei Stunden zur Schule laufen, auf dem Hof seiner Eltern hilft, um später Tierarzt zu werden und schulisch schwach ist, stellt Damien jedoch das genaue Gegenteil dar. Allerdings haben sie Beide etwas gemeinsam: Sie sind anders. Beiden wissen um diese Tatsache, auch wenn sie es sich selbst nicht eingestehen wollen. So braucht es auch eine lange Zeit und viele Anläufe und Schubser, damit die beiden Jungen ihre Zuneigung zueinander verstehen und offen ausleben. Dabei wird sehr liebevoll und zärtlich mit dem Thema umgegangen. Darstellerisch muss man auch beide Hauptdarsteller loben. Kacey Mottet Klein und Corentin Fila, haben keine Angst alle Hüllen fallen zu lassen und zeigen schön auf wo der Unterschied zwischen amerikanischen und europäischen Filmen liegt. Man traut sich hier einfach mehr und zeigt ein besseres Bild der Realität auf. Beide spielen absolut hervorragend und auch Sandrine Kiberle, die Damiens Mutter spielt, ist großartig und macht ihre Sache als gutgläubige, naive, aber auch liebevolle und zutiefst gebrochene Frau extrem gut.Kurz: "Mit siebzehn", ist ein extrem liebevoller und zärtlicher Film, mit starken Darstellern, starker Handlung und starker Umsetzung.