Helmut, Samuel und Kenny haben etwas gemeinsam: Sie leben in einer für Außenstehende faktisch unsichtbaren Parallelwelt, deren Bild hauptsächlich durch Filme und Serien geformt wird – dem Gefängnis. Wenn sie in unsere Welt herüberschauen, durchtrennen Gitter ihren Blick. Im Knast begleichen die drei ihre Schuld mit ihrer Lebenszeit. Daniel Postrak und Jörn Neumann sprachen für ihre Dokumentation mit den Inhaftierten, förderten deren Hoffnungen, Begierden und Ängste zutage. Doch Helmut, Samuel und Kenny antworten nicht nur auf Fragen, sie haben auch eine Ausdrucksform abseits des Interviews gefunden: das kreative Schreiben. Über Gedichte und Prosa schildern sie ihren Alltag hinter Mauern, den scheinbaren Stillstand des Lebens. So entstehen Geschichten, in denen die drei Häftlinge ihre prägendste Erfahrung verarbeiten – die von der Beraubung der Zeit.