Die LGSM (Lesbians and Gay Support the Miners) war eine Vereinigung Homosexueller, die 1984 von einem gewissen Mark Ashton gegründet wurde und sich für die streikenden Bergarbeiter in Wales, Schottland und England eingesetzt hat. Ein Jahr lang, zwischen März 1984 und März 1985, wehrten sich die Kohlegewerkschaften letztlich erfolglos gegen die Schließung unproduktiver Gruben, Privatisierung der Bergwerke und damit einhergehendem massiven Stellenabbau in der Branche. Letzlich scheiterten die Gewerkschaftler am strikten Kurs der eisernen Lady Maggy Thatcher.
Ungeachtet dessen wurden die Bergarbeiter von LGSM unterstützt, Unterdrückte für Unterdrückte. Das mag der Gedankengang von Mark Ashton gewesen sein, als er die Bewegung gegen alle Widerstände ins Leben rief und am Leben hielt. Nach Beendigung des Streiks führten die Mitglieder der Gewerkschaften die Gay Parade in London an, um sich für die Unterstützung zu bedanken.
All diese Hintergründe sind verbürgt und so basiert Pride letztlich auf wahren Begebenheiten. Die LGSM bekommt zunächst eine Menge Absagen. Hilfe durch Homosexuelle können sich die Bergleute nicht vorstellen. Im walisischen Bergarbeiterdorf Onllwyn erhalten sie schließlich eine Zusage. Die Gruppe fährt ins tiefste Wales, um sich vorzustellen. Gegen alle Widerstände entwickelt sich eine von großem gegenseitigen Respekt geprägte tiefe Freundschaft zwischen den frustrierten, einheimischen Bergarbeiter-Familien und den homosexuellen Paradiesvögeln aus London. Vorurteile werden ad acta gelegt. Gemeinsam kann man etwas erreichen.
Pride bezeugt das eindrucksvoll. Der Film ist mit leichter Hand gedreht und wirkt nahezu locker-flockig komödiantisch obwohl es an sich ein dramatisches Außenseiter-Plädoyer ist, ohne auch nur eine einzige Sekunde albern zu sein. Die Botschaft von Pride kommt an…..Der Kampf um Solidarität, gegenseitigen Respekt und das Überwinden kultureller und gesellschaftspolitisch erzeugter Kluften ist schwer und oft sehr zermürbend aber immer lohnenswert.
Pride ist warmherzig, witzig, spannend, sehr berührend und mitreißend. Ein grandioser Film mit einem vor Spielfreude strotzenden grandiosen Schauspieler-Ensemble, untermalt von der Musik der 1980er Jahre, verfilmt von einem Regisseur ( Matthew Warchus) dem das Thema augenscheinlich sehr am Herzen lag. Eine glänzende für immer schimmernde Indie-Perle des britischen Kinos. Toll und sehr empfehlenswert für jeden, egal mit welcher Motivation und aus welcher Perspektive man sich den Film ansieht. Spaß macht Pride von der ersten bis zur letzten Minute.