Dan Landsman (Jack Black) ist der selbsternannte Vorsitzende des Klassentreffen-Komitees seines Highschool-Jahrgangs. Allerdings können ihn die anderen Mitglieder absolut nicht ausstehen, weshalb sie ihn jedes Mal anlügen, wenn sie nach einer Sitzung noch ein Bier trinken gehen. Als Dan eines Nachts einen Sonnencreme-Spot im Fernsehen sieht, in dem Oliver Lawless (James Marden), der damals beliebteste Schüler seiner Schule, die Hauptrolle spielt, sieht der Komitee-Despot seine Stunde gekommen. Unter einem Vorwand reist er nach Los Angeles, um Oliver davon zu überzeugen, auch zum Klassentreffen zu kommen. Denn dann würde die Veranstaltung sicher ein voller Erfolg – und es wäre allein Dans Verdienst… „The D Train“ von Andrew Mogel und Jarrad Paul beginnt als Indie-Version von „Hangover“, die aber nicht wirklich Spaß macht, weil Nervbolzen Dan und Möchtegern-Superstar Oliver absolute Unsympathen sind. Erst mit der obligatorischen folgenschweren Party-und-Drogen-Nacht nimmt der Plot eine überraschende Wendung – und weil man ohne diesen Twist praktisch nichts zu dem Film sagen kann, heißt es für den folgenden Absatz: Achtung, Spoiler!
Der bisexuelle Oliver und Familienvater Dan haben einen One-Night-Stand – und zwar nicht von der Marke Liebemachen, sondern eher nach dem Motto Einmal benutzt und weggeschmissen. Die Szene dauert nur wenige Sekunden, aber selten hat man weniger romantischen schwulen Sex zwischen Hollywoodstars auf der Leinwand gesehen. Als Oliver dann einige Zeit später zum Klassentreffen aufschlägt und sich dazu ausgerechnet bei Dan und seiner Familie einquartiert, führt das natürlich zu allerlei Problemen für den in einer mehr als mittelschweren Identitätskrise steckenden Gastgeber. Dabei bleiben die Macher auf der einen Seite angenehm vage: Bis zum Schluss wird nicht eindeutig geklärt, ob Dan nun tatsächlich homosexuell oder einfach nur eifersüchtig ist, weil Oliver seine Aufmerksamkeit statt ihm nun plötzlich halb so alten jungen Frauen widmet. Andererseits wirken die Figuren und ihre Handlungen dabei mitunter auch ziemlich beliebig, zumal sich Jack Black („Gullivers Reisen“) als dauerlügender Beinahe-Soziopath oft am Rande zur Karikatur bewegt. Und das Problem vom Anfang bleibt bis zum Abspann bestehen: Dan und Oliver sind jeder auf seine Art ziemlich unerträglich, weshalb man dann doch nicht so sehr mit ihnen mitfiebert, wie man es vielleicht sollte.
Fazit: Eher interessante als wirklich gelungene Indie-Komödie mit Jack Black in einer seiner bisher ambitioniertesten Rollen.