"The Disaster Artist" von und mit James Franco ist ein irrwitziger Spaß, der die Geschichte rund um den wohl schlechtesten Film aller Zeiten - "The Room" von und mit Tommy Wiseau - erzählt. Tommy ist ein mysteriöser, durchgeknallter Typ, von dem niemand weiß, woher er kommt, wie alt er ist und womit er sein Geld verdient. Er taucht irgendwann in der Schauspielschule von Greg Sestero auf, einem jungen, naiven und etwas schüchternen Schauspielschüler. Beide träumen von der großen Filmkarriere, aber wie Gregs Mutter es so treffend sagt: "Dafür braucht man Kontakte, man braucht Glück - und Talent."
Autsch. Aber Tommy und Greg lassen sich nicht unterkriegen und beschließen irgendwann, ihren eigenen Film zu drehen: "The Room". Es stellt sich heraus, dass Tommy offenbar steinreich ist, und so kauft er kurzerhand das beste Filmequipment, das es auf dem Markt gibt, mietet ein Filmstudio, engagiert Schauspieler und eine komplette Filmcrew ... und dann geht's los.
Die Dreharbeiten sind so chaotisch wie nur irgend möglich. Die Schauspieler wissen überhaupt nicht, was Tommy als Regisseur von ihnen will, was die Motive ihrer Figuren sein sollen, worum es in der Geschichte überhaupt geht, und was zum Teufel sie da eigentlich genau machen. Aber sie sind jung, brauchen das Geld und ertragen die Launen des doch sehr cholerischen Tommy. Wer den Film "The Room" vorher gesehen hat, weiß, dass man ihm in jeder Sekunde ansieht, dass die Schauspieler nicht die geringste Ahnung haben, was sie gerade tun, sich aber nach Kräften bemühen, das Beste draus zu machen - und das ist immer noch echt mies.
Für den Zuschauer aber ist das urkomisch. Man leidet zwar mit den Schauspielern und der Filmcrew mit (insbesondere, wenn man selbst mal in der Branche gearbeitet oder sich selbst mal als Schauspieler versucht hat), aber das Ganze ist so absurd, dass man einfach lachen muss. Das ist ja manchmal so, dass eine Situation so furchtbar und irrsinnig ist, dass man die Wahl hat, darüber den Verstand zu verlieren oder darüber zu lachen.
Ich bin mir nicht ganz sicher, ob man den Film genauso lustig findet, wenn man "The Room" noch nie gesehen hat oder wenn man noch nie irgendetwas mit Filmen oder Schauspielern zu tun hatte ... möglicherweise findet man ihn dann trotzdem noch unterhaltsam, aber man kriegt nicht alle Anspielungen und Gags mit. Daher denke ich, der Film ist nicht unbedingt für jeden etwas.
Fazit: James Franco, sein Bruder Dave und sein Kumpel Seth Rogen sind im "Disaster Artist" in absoluter Höchstform. Den Film sollte man nicht verpassen. Aber es empfiehlt sich, vorher "The Room" zu schauen - auch, wenn der wirklich fürchterlich ist.