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Anonymer User
3,5
Veröffentlicht am 15. Februar 2017
Spannender Kriminalfilm, allerdings im Mitteilteil etwas durchhängend. Hin und wieder allerdings verlässt La Isla Minima erfolgreich ausgetretene Genrepfade.
Serienkiller in Spanien hat man jetzt irgendwie nicht so oft auf dem Schirm, ebenso wie den spanischen, durchaus sehr oft lohnenswerten Film an sich. Wir haben also einen Serienkiller, der sich auf brutale Weise in einem Sumpfland verlustiert. Das ganze wird gewürzt, mit zwei Ermittlern, die, zumindest in ihrer Anschauungsweise kaum unterschiedlicher sein könnten, doch das gemeinsame Ziel, den Mörder zu fassen, zwingt sie zur Zusammenarbeit. Soweit so gut und nicht wirklich etwas Neues. Lohnenswert hier, dass entgegengesetzt zum Titel, der Film ohne Splatter auskommt, sondern wirklich von dem lebt, was einen guten Krimi/Thriller ausmacht. Billige Effekthascherei ist hier fehl am Platz, es wird Wert auf eine sich entwickelnde den Zuschauer immer tiefer in die Geschichte ziehende Spannung gelegt und das gelingt und überzeugt.
Okay, ein Film aus Spanien, der ein ganz anderes Spanien zeigt. Wer weiß schon, dass es in Spanien Gegenden gibt, die alles andere als urlaubsfähig wirken, wie zum Beispiel dieses sumpfige Gebiet, in dem die Handlung hier hauptsächlich spielt? Dann passieren da auch noch Morde und die Menschen sind nicht grad heißblütig unterwegs, sondern im Gegenteil, derartig eigenbrötlerisch, abweisend und verschwiegen (zumindest den Ermittlern gegenüber), dass man sich manchmal fragt, ob das man wirklich in Spanien ist. Finde ich persönlich aber sehr gut, dass hier offensichtlich bewusst auf einige Klischees verzichtet, denn die hätten tatsächlich wie Publikumsfang gewirkt und das hat die Mörderinsel gar nicht nötig. Toller Krimi mit einer sehr spannenden Handlung und ja, wenn jemand sagt, dass ihn das Ganze an True Detective erinnert, dann kann ich mich dem nur anschließen.
Es ist ein sehr spannender Krimi, der mit klassischen Ermittlungsmethoden sehr schön den Stil der auslaufenden 70er Jahre wiederspiegelt. Dazu kommt noch die sehr stimmige Atmosphäre und passende Musik. Sehr schön fand ich auch etliche technische Spielereien, die da noch modern waren, jetzt aber reichlich antiquiert wirken.
Zwei sehr ungleiche Kriminalpolizisten ermitteln 1980 im tiefsten Süden von Spanien in einem Serienmord. Abgesehen vom unverbrauchten Setting, ist dass die Story, die man erst 100 Mal gesehen hat. Aber halt! Es kommt drauf an, wie der Krimi inszeniert wird. Regisseur Alberto Rodriguez zeichnet ein dichtes Stimmungsbild in den schwierigen Jahren nach der Franco Diktatur. Dazu spannende Ermittlungen, gute Dialoge (Deutsche Übersetzung) und Schauspieler. Fertig. Alles richtig gemacht. 8 von 10
Atmosphärischer Thriller der teilweise nur an der Oberfläche kratz und manche Fragen offen lässt
"La isla mínima – Mörderland" ist ein spanischer Kriminalthriller, der in den 1980er Jahren in den ländlichen Weiten Andalusiens spielt. Die Geschichte folgt zwei Polizisten, Pedro und Juan, die in ein abgelegenes Dorf geschickt werden, um den Mord an zwei jungen Frauen zu untersuchen. Während sie versuchen, den Fall zu lösen, werden sie mit den Vorurteilen und der geheimnisvollen Atmosphäre der ländlichen Gemeinschaft konfrontiert. Dabei sind gewisse Ähnlichkeiten mit der ersten Staffel von "True Detective" auffällig, da auch hier zwei schnauzbärtige Polizisten eine Reihe von Mordvergewaltigungen an Mädchen in den Sumpfgebieten untersuchen. Auch das Erzähltempo ist ein ähnliches.
Die Handlung des Films hat durchaus Potenzial und bietet einige spannende Momente. Die Ermittlungen sind gut strukturiert und beinhalten mehrere Wendungen, die das Interesse des Zuschauers aufrechterhalten. Das Setting, sowie der Look der 80er Jahre wirken authentisch und sind gut getroffen. Die Landschaften Andalusiens werden oft auch mit Drohnenaufnahmen eindrucksvoll eingefangen, was dem Film eine gewisse visuelle Anziehungskraft verleiht.
Die schauspielerischen Leistungen von Raúl Arévalo und Javier Gutiérrez als die beiden Detectives sind solide. Ihre Chemie ist spürbar, und sie bringen unterschiedliche Perspektiven in die Ermittlungen ein. Dennoch bleibt die Charakterentwicklung etwas flach; man erfährt nicht genug über ihre Hintergründe oder Motivationen, um eine tiefere emotionale Verbindung zu ihnen aufzubauen.
Trotz der schönen Bildgestaltung die das lokale Flair perfekt einfängt und der potenziell spannenden Handlung bleibt der Film jedoch in vielen Aspekten hinter den Erwartungen zurück.
Die Handlung ist teils vorhersehbar und konventionell. Es ist eine klare und geradlinige Kriminalgeschichte, ohne Schnickschnack, aber auch ohne große Wendungen oder Überraschungen an irgendeiner Stelle. Auch die Nebencharaktere sind etwas eindimensional und tragen nicht viel zur Gesamtgeschichte bei. Dies führt dazu, dass der Film manchmal in Klischees verhaftet bleibt, die man in vielen Kriminalfilmen findet. Ein weiterer Kritikpunkt ist die Erzählweise, die gelegentlich etwas schleppend wirkt. Einige Szenen ziehen sich unnötig in die Länge, was die Spannung dämpft.
Die Themen wie z.B. Korruption und Machtmissbrauch werden angesprochen, aber die Auseinandersetzung damit bleibt oberflächlich. Der Film kratzt an der Oberfläche der sozialen Probleme (zB. gesellschaftlicher Wandel: Der Kontext der Nach-Franco-Ära wird genutzt, um die Spannungen und Veränderungen in der Gesellschaft darzustellen), ohne sie wirklich zu vertiefen, was eine verpasste Gelegenheit darstellt, tiefere Einsichten zu bieten.
Es stören auch einige offene Fragen, die am Ende des Films bleiben. Diese unaufgelösten Elemente hinterlassen ein Gefühl der Unvollständigkeit zurück. Schade, da der Film technisch kompetent gemacht ist.
——— Fazit:
Geht so - Insgesamt ist "La isla mínima – Mörderland" ein ansprechender, aber nicht herausragender Film. Er bietet einige spannende Momente und visuelle Eindrücke, bleibt jedoch in der Charakterentwicklung und der thematischen Tiefe hinter den Erwartungen zurück. Ein Film der wahrscheinlich nicht lange im Gedächtnis bleibt.