Bronisława Wajs (Jowita Miondlikowska), von ihrer Mutter nur „Papusza“ genannt, wird 1910 in Ostpolen geboren und bereits bei ihrer Geburt sagen die Roma-Frauen voraus, dass sie ihrem Volk „großen Stolz oder große Scham“ bringen wird. Papusza ist schon als junges Mädchen wissbegierig, lässt sich heimlich von einer jüdischen Buchhändlerin Lesen und Schreiben beibringen und begeistert sich für Poesie. Nach dem Zweiten Weltkrieg lernt Papusza den Schriftsteller Jerzy Ficowski (Antoni Pawlicki) kennen, der sie ermutigt, ihre Gedichte niederzuschreiben. In ihnen erzählt sie vom Leben der Roma, ihrer Sehnsucht nach dem gemeinschaftlichen Reisen und der Verbundenheit zur Natur. Als Papuszas Werke Jahre später ins Polnische übersetzt und veröffentlicht werden, ist dies eine kleine Sensation und schlagartig wird die Dichterin berühmt – doch der Ruhm hat auch Schattenseiten.
Kritik der FILMSTARTS-Redaktion
4,0
stark
Papusza - Die Poetin der Roma
Von Petra Wille
Sprache ist Identität. Wer sie nicht nur sprechen, sondern auch lesen und schreiben kann, besitzt ein mächtiges Werkzeug. Mit diesem Werkzeug umzugehen, möchte die titelgebende Protagonistin in „Papusza – Die Poetin der Roma“ erlernen, doch in ihrem Clan erntet sie damit nur Misstrauen. Schließlich wird sie wegen ihrer poetischen Bestrebungen sogar aus der Gemeinschaft ausgeschlossen. Papusza starb 1987 - sie hieß mit bürgerlichem Namen Bronisława Wajs und ist die wohl bekannteste Lyrikerin der Roma. Die Verfilmung ihrer Lebensgeschichte von Joanna Kos-Krauze und Krzysztof Krauze ist ein episches Drama in Schwarz-Weiß, das unter die Haut geht. 1910 wird ein Mädchen geboren. Die alten Frauen des Roma-Clans wünschen ihr, sie möge „leicht wie eine Feder auf der Erde gehen“. Den Namen Papusza lehnen sie jedoch ab – er bedeutet „Puppe“ und sie fürchten, das Kind könne später einmal Schande b