Auf seinem Konto von Filmen, sind bei Rob Cohen so einige Blockbuster vorzufinden. Sei es „Daylight“ von 1996 mit Sylvster Stallone, „Dragonheart“ mit Dennis Quaid oder auch „Dragon – Die Bruce Lee Story“ aus dem Jahr 1993, um nur ein paar seiner Werke aufzuzählen. Mit seinem neuen Werk dem Thriller „The Boy next Door“ schlägt er einen ganz anderen Weg ein. Statt gewaltige Explosionen oder wilde Luftschlachten mit Drachen, verzieht es ihn in ein Vorstadtgebiet in den USA.
„The Boy next Door“ möchte ein großer Erotik – Thriller sein, so wie man es aus den 80er und 90er Jahren kennt, wo solche Filme in den Medien für Aufsehen sorgten und somit regelrecht Massen ins Kino lockten. Doch Cohen sein Versuch ist leider an vielen Dingen gescheitert. Allen voran die Lustlosigkeit und das tröde Abspulen der Abläufe der Story vermindern sehr stark den Unterhaltungs und Aufmerksamkeitswert des Zuschauers. Sich an Vorbildern zu richten oder abzuschauen ist nicht verboten und nicht verkehrt, jedoch sollte man auch neue Dinge, Ansichten, Interpretionen mit einfliessen lassen und nicht stupide kopieren.
Da nützt es auch leider nichts, wenn man mit einem guten Cast aufbietet, für die Rolle der Mutter die dem jungen Mann von nebenan verfällt und es bitterlich bereut, wurde Jennifer Lopez gecastet. Mittlerweile selber Mitte 40 passt sie optisch wunderbar in diese Rolle hinein und kann sie überzeugend darbieten, aber das Talent was dazu benötigt wird, bleibt etwas im Verborgenen. Das sie es kann, hatte sie zuvor schon in anderen Filmen bewiesen. Als junger Psychopath, der ihr nach einem Korb das Leben zur Hölle macht, wurde Ryan Guzman besetzt, ihn kennen die meisten wohl aus den „Step Up“ Filmen. Auch seine Auswahl für die Rolle ist perfekt, jung, attraktiv, durchtrainiert – ein Sunnyboy schlechthin, und wahrscheinlich ein Schwarm vieler weiblicher Zuschauer.
Die Story plätschert nur so vor sich hin, und hält kaum den Zuschauer bei der Laune, Spannende Momente sind einfach schlichtweg vergessen worden. Da nützten auch keine halbnackten Szenen, mit Jennifer, vorausgesetzt es war ihr Körper vor der Linse. Selbst die heiße Nacht zwischen den beiden Haputcharakteren wirkt übersetzt und künstlich inszeniert. Guzman und Lopez sind andauernd in luftigen Outfits zu erblicken, dazu Guzman noch mit freien Oberkörper und Lopez in knapper Nachtwäsche, Cohen legt wohl viel Wert darauf den Zuschauer mit optischen Reizen zu füttern – wenn es schon die Story nicht bringt!
Natürlich darf bei so einem Thriller das wohlbehütete Happy End nicht fehlen, und wird mit einem kurzen aber temporeichen Finale eingeläutet. Leider ist fast alles für jedermann vorhersehbar, auch im Finale ändert sich nichts daran. Schade, aus dem Buch hätte man was rausholen können, doch so versagt er auf ganzer Ebene und ist vielleicht nur was für Lopez Verehrern oder Guzman Groupies.