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Anonymer User
2,5
Veröffentlicht am 21. September 2020
Stephen Frears kann einfach alles. Hier hat er sich die entzauberte Ikone des Radsports Lance Armstrong (Ben Foster) vorgenommen, den siebenmaligen Gewinner der Tour de France. Der Verdacht hatte sich so gegen 2004 immer mehr verdichtet und viele wussten davon. Nur ein Beweis fehlte immer noch. Und der Held leugnete hartnäckig jemals leistungssteigernde Substanzen genommen zu haben. Der Journalist David Walsh (Chris O‘ Dowd), der Armstrong persönlich kannte, nahm die Fährte auf. Er wittert den Betrug und recherchiert im Umfeld. Als er eindeutige Beweise schuldig blieb, musste seine Zeitung Schadensersatz zahlen. Offiziell spricht alles für Armstrong: die überwundene Krebserkrankung und seine Stiftungen für Radsportler bringen dem verheirateten Vater in der Presse eine makellose weiße Veste ein. Armstrong zieht sich aus dem Sport zurück. Erst als seinen Nachfolger beim Toursieg, Floyd Landis (Jesse Plemons) Gewissensbisse schier auffressen gesteht der alles und zieht Armstrong mit ins Verderben. Frears zeigt Armstrong als vom Ehrgeiz zerfressenen Radrennfahrer, der mit Hilfe von Sportarzt Ferrari (Guillaume Canet) ein nahezu perfektes System des Dopings aufgebaut hat. Er wird am Ende ein Opfer seiner grenzenlosen Ambitionen. Bleibt ein Image eines armen Würstchens, einsam und depressiv. Und wer in der Post-Armstrong Ära einen Tour Sieger auf dem Treppchen sieht, sagt sich: schau, da steht wieder ein Gedopter! Frears verteufelt Armstrong nicht, macht ihn aber auch nicht zum Idol. Er ist lediglich ein Krimineller, der jahrelang gelogen hat.
Das stell wohl den Fall dar daß ich die wahre Geschichte in Kurz kenne, eben das Lance Armstrong ein Rennradfahrer war der erst heldenhaft eine Krebserkrankung überlebte und später unfassbare sportliche Erfolge feierte bei denen er mit Doping nachhalf. Und es flog irgendwann wauf … Ende. Der Film beleuchtet diese Dinge nun mit näherem Blick und schafft es sogar bei einem Radmuffel wie mir ein wenig die Beschmutzung darzustellen, gezeigt durhc die Augen des aufrechten Journalisten der den laufenden Skandal wittert und dessen geliebter Sport so entweiht wird. Dazu gibt’s eine ausführliche Darstellung Lance Armstrong die garnicht erst versucht falsche Sympathie zu erwcken, auf mich wirkt der von Ben Foster grandios verkörperte Strampler als „charismatischer Kotzbrocken“. Und der Film geht letzten Endes sehr in Ordnung, allerdings nur wenn man in der Thematik mit ein wenig Interesse zugegen ist.
Fazit: Kurzweilige Mischung aus Sportfilm und Journalistenkrimi – toll gespielt und authentisch wirkend.
Der Film braucht eine Weile, bevor er, auch für Nichtradsportfans, richtig fesselnd wird. Es lohnt sich aber dranzubleiben, schon mal weil Ben Foster als Lance Armstrong eine grandiose Leistung abliefert. Zum Thema selbst, gibt es ja nicht mehr viel zu sagen. Ich finde, die Story wird auch durchaus glaubhaft dargeboten. Das mittlerweile in fast allen Sportarten die Wissenschaft und nicht mehr die Sportler entscheidend sind, dass wussten wir, ist aber ganz klar, die (auch ausgesprochene) traurige Botschaft des Filmes. Wie gesagt, wer dem Filmthema skeptisch gegenüber ist, sollte sich ruhig ran trauen. Der Film baut sich auf. Dustin Hoffmann in einer Nebenrolle..., ja, warum nicht. Aber der Film wird ganz allein von Ben Foster getragen. Super Leistung. Ich glaube, wenn man sich den Film noch ein zweites Mal ansieht, dann reicht es vielleicht sogar für einen halben Stern mehr. Nicht desto trotz bleibe ich aber dabei: Radsport gehört immer noch zu den schönsten Sportarten der Welt.
Die Fronten scheinen von Anfang an klar zu sein: Idealistischer Journalist versus betrügerischer Radsportler. Eigentlich sollte man von Stephen Frears ein differenziert gezeichnetes Charakterdrama erwarten, denn er kann es, ohne Frage. Sollte Lance Armstrong trotzdem derart egozentrisch und besessen vom Siegen gewesen sein, dann ist der Film wohl doch besser, als man zunächst glauben mag. Seine Skrupellosigkeit ist erschreckend, seine offenen Drohungen anderen Radfahrern, Kollegen und Konkurrenten gegenüber machen ihn zeitweise zum astreinen Filmbösewicht, in dem kaum noch etwas Gutes schlummert, der mit Klagen und Zoten um sich wirft, als wäre er unangreifbar. Ben Foster passt da vor allem äußerlich in die Rolle, viele Schattierungen seiner Figur gibt es nicht. Chris O'Dowd und Jesse Plemons (als Teamkollege Floyd Landis) bringen dafür ein wenig Menschlichkeit in die teilweise unterkühlte Atmosphäre. Filmisch überzeugt "The Program" mit der Akuratesse einer Dokumentation, einer mit schönen langen Fahrteinstellungen aufwartenden Kameraarbeit und Darstellern, von denen sich keiner zu überdeutlich in den Vordergrund spielt. Ähnlich wie die Profi-Doper des Teams funktioniert die Besetzung wie ein Uhrwerk. Selbst Altstar Dustin Hoffman scheint sich in seiner verhältnismäßig kleinen (aber entscheidenden) Nebenrolle wohlzufühlen. Und obwohl Armstrongs Privatleben nur kurz angerissen und die ganz großen Gefühle überhaupt eher nüchtern betrachtet werden, bleibt es schon aufgrund von Armstrongs Fallhöhe bis zur letzten Minute spannend.
Für Radsportfans ein Meisterwerk, für neutrale Beobachter und Freunde des allgemeinen Sports auf jeden Fall ein guter Film, der die Wahrheit über das Leben von Lance Armstrong widerspiegelt, der von Ben Foster grandios dargestellt wird. Da man die Geschichte kennt, weiß man natürlich bereits was passiert, dennoch habe ich mich zu keiner Sekunde gelangweilt.
Der Krug… …geht solange zum Wasser, bis er bricht. Dieses Sprichwort kann man nicht nur auf manche Könige, Fürsten, Politiker und Heroen der Menschheitsgeschichte anwenden, die auf der Höhe ihrer Macht tief abgestürzt sind, weil sie in ihrer Gier noch mehr wollten, als sie ohnehin schon hatten, sondern auch auf den Supersportler Lance Armstrong. Hätte es sich nach seinem 7. Tour-de-France-Sieg aus dem aktiven Radsportgeschehen zurückgezogen, wäre er nach wie vor der unerreichbare Held geblieben. Aber er wollte und oder konnte nicht ruhig bleiben. Das hat ihn dann den Hals gebrochen. Dieser Film (Biopic) zeigt in bemerkenswerter Klarheit und Sachlichkeit den Aufstieg und Fall des Lance Armstrong. Lohnenswert zu sehen nicht nur für Fans des Radsports bzw. des Sports im allgemeinen, aber für die ganz besonders.