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Eva Badinski
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1,5
Veröffentlicht am 28. Dezember 2024
Ich bin entsetzt, dass hier die Vorbehalte vieler Menschen gegenüber der stationären Altenhilfe derart klischeehaft bedient werden. Die freiheitsentziehenden Maßnahmen (FEM), die die Hauptfigur „Lissy“ durch die pflegerischen Mitarbeiter bereits kurz nach ihrem Einzug in eine Altenhilfeeinrichtung erfährt, werden dem Zuschauer als sich in diesem Setting selbstverständlich vollziehende Gewalt dargestellt. Zudem wird dem Zuschauer suggeriert, dass die FEM rechtskonform sei, was sie in den dargestellten Situationen nicht ist. Dieser öffentlich-rechtliche Film trägt nicht zur Aufklärung bei, er schürt hingegen (noch mehr) Ängste und verunglimpft/verhöhnt die professionelle sowie empathische Arbeit von Pflegekräften.
Toller Film, getragen von zwei Schauspielern die ihre Rollen nicht nur spielen, sondern leben. Hannelore Hoger und Frederick Lau bestechen durch ein sehr glaubwürdiges Balancieren zwischen Tragik und Komik, wobei man ihnen anmerkt, dass die Komik mitunter unfreiwillig aus der Situation entsteht, was es um ein vielfaches angenehmer macht, als in so manch anderen Film zu dieser Thematik. Immer wieder schade, dass solche hochklassigen Filme wie "Nichts für Feiglinge" so wenig beworben und beachtet werden. Echt sehenswert. Vier Sterne "nur" weil ich doch die eine oder andere Unstimmigkeit entdeckt habe, die es aber nicht zu erwähnen lohnt. Demenz ist nicht schön und auch nicht lustig. Hartes Thema, wichtiges Thema, toll rübergebracht mit Verstand und filmhandwerklicher Raffinesse, und mit genau den richtigen Hauptdarstellern. Nebenrollen sollen nicht unerwähnt bleiben, unterstützen super, ergänzen super, haben aber gegen Hannelore Hoger und Frederick Lau keine Chance. Ja..., auch wenn es schwerfällt..., ick muss die ARD mal wieder loben!
Ein toller Film, der ohne langes Nachdenken 5 Sterne von mir bekommt. "Nichts für Feiglinge" erzählt leise und unspektakulär eine Geschichte, wie sie jeden Tag tausend mal in Deutschland passiert: Betroffene und Angehörige müssen sich mit dem Thema Demenz auseinandersetzen. Hier sind es die Protagonisten Hannelore Hoger, die die demenzkranke Grossmutter überragend inszeniert, und Frederick Lau, der den Enkel genauso grossartig wie authentisch darstellt. Der Film und das Thema berühren - auch dank eines Regisseurs, der nicht in irgendeine Trick- und Effektkiste greifen muss, sondern lediglich das wahre Leben als Drehbuch nutzt. Ein Film, der ohne Einschränkung sehenswert ist. Und das er nachdenklich macht, auch über das eigene Leben, ist sicherlich gewollt.