Leipzig: Hauptkommissar Andreas Keppler (Martin Wuttke) ist gerade mit dem Flugzeug gelandet, als ihn seine Kollegin Eva Saalfeld (Simone Thomalla) zum Tatort ruft. In der Nähe einer heruntergebrannten Halle eines deutsch-afghanischen Freundschaftsvereins liegt die verbrannte Leiche des afghanischen Studenten Arian Bakhtari (Kostja Ullmann). Die beiden Kommissare übernehmen den Fall und finden heraus, dass Bakhtari vor nicht allzu langer Zeit, in der Halle gearbeitet hat. Sie gehört dem Spediteur Norbert Müller (Sylvester Groth), bei dem Bakhtari beschäftigt war. Müller hatte Bakhtari aber gekündigt, weil er ihn des Diebstahls beschuldigte. Daraus ziehen die Polizeibeamten den Schluss: Mit dem Brand wollte sich Bakhtari an Müller rächen und kam bei dem Vorfall aus Versehen selbst ums Leben.
Neue Hinweise kommen ans Tageslicht als die Kommissare erfahren, dass die Tochter des Spediteurs Mette Müller (Haley Louise Jones) mit dem toten Studenten in Verbindung stand. Mit Bakhtaris Hilfe wollte Mette ihren afghanischen Freund Deniz Ghubar (ebenfalls Kostja Ullmann) illegal nach Deutschland bringen, der aber seit dem Brandunglück spurlos verschwunden ist. Zu ihrem Erstaunen entdecken Keppler und Saalfeld in der abgebrannten Halle auch noch die Überreste eines Haschischlagers. Dieser Umstand gibt dem Fall eine völlig neue Bedeutung.
Kritik der FILMSTARTS-Redaktion
2,0
lau
Tatort: Schwarzer Afghane
Von Lars-Christian Daniels
Leipzig spielt in der öffentlich-rechtlichen Krimireihe „Tatort" in etwa die gleiche Rolle wie der VfL Wolfsburg in der Fußball-Bundesliga: Den eigenen Ansprüchen weit hinterher hechelnd, reicht es auch aufgrund durchwachsener Drehbücher qualitativ selten fürs obere Drittel, für dauerhaften Abstiegskampf ist die MDR-Produktion aber zu solide aufgestellt. Zwar sieht sich Simone Thomalla aufgrund ihres überschaubaren Mienenspiels häufig heftiger Kritik ausgesetzt, doch Martin Wuttke („Inglourious Basterds") holt als mürrischer Bulle der alten Schule in der Regel die Kastanien aus dem Feuer. In „Schwarzer Afghane", dem 16. gemeinsamen Einsatz des Leipziger Ermittlerduos, ist das leider anders: Seltsam teilnahmslos wirkt Wuttke, der seine Halbglatze diesmal konsequent unter einer beigen Kappe verbirgt und irgendwie zu ahnen scheint, dass das verkorkste Drehbuch von Holger Jancke („Drei Ster