HAUNT ist visuell über jeden Zweifel erhaben. Der Streifen ist zwar ein waschechter Indie, erinnert in seiner wunderbaren Optik jedoch an aktuelles Mainstream-Horrorkino Marke SINISTER, INSIDIOUS oder THE CONJURING. Da will man irgendwie gar nicht so recht glauben, dass Macher MAC CARTER zuvor noch nie einen Spielfilm gedreht haben soll und es sich bei HAUNT um ein Debüt handelt. HAUNT ist schockreicher Geisterhorror und garantiert nix für Weicheier, wäre da nicht dieses unbrauchbare Liebesgeflatter zwischen den pubertierenden Hauptdarstellern. Das macht den Streifen leider ziemlich madig, zumal sich HAUNT immer wieder selbst ausbremst, weil sich CARTER immer wieder auf die Liebesgeschichte seiner Helden konzentriert, anstatt sich verstärkt mit der Gruselei zu beschäftigen. So ist HAUNT zwar immer noch ein schauerhaft-unterhaltsames Spukpaket, das qualitativ mit aktuellen Grusel-Kinohits vergleichbar ist; bei dem aber viel mehr möglich gewesen wäre, hätte sich Regisseur MAC CARTER auf der Wesentliche konzentriert: Das Erschrecken und Angst einjagen. Nichtsdestotrotz kann man von CARTER in Zukunft Großes erwarten. Der Regisseur ist selbst leidenschaftlicher Horrorfan und wird wie viele seiner Regie-Kollegen ausschließlich Genrefilme drehen. Wenn man sich HAUNT so anschaut, kann man nur ganz ungeduldig darauf warten, was der Newcomer demnächst noch alles aus dem Ärmel schütteln wird. Zwar ist der Erstling nun wahrlich nicht perfekt, dafür aber immer noch besser als das, was man selbst von alteingesessenen Filmemachern zuletzt vorgesetzt bekommen hat.
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