"Life Itself" hat mich tief berührt, mich immer wieder zum Weinen und zum Lachen gebracht. Bevor ich diesen Film gesehen habe, kannte ich Roger Ebert nicht. Nachdem ich ihn gesehen hatte, bereute ich, Ebert nicht gekannt zu haben. Er muss ein unglaublich inspirierender, freundlicher und stets positiver Mensch gewesen sein, auch wenn er seine Ziele nie aus den Augen verlor.
Vor allem aber zeigte mir die Film, wie stark ein Wille sein kann. Roger Ebert erkrankte 2002 an Schilddrüsenkrebs. Die Ärzte gaben ihn nicht mehr lange zu leben. Ebert konnte nicht sprechen, er konnte nichts essen und nicht trinken. Doch er machte immer weiter, er ließ sich durch nichts davon ablenken, Filme zu sehen, zu bewerten und sein Wissen mit der Welt zu teilen. Er unterstützte die jungen Filmemacher, wo er nur konnte. Besonders bewundernswert ist, dass dieser inzwischen alt gewordene und mit körperlichen Belastungen kämpfende Mann im Inneren immer jung geblieben ist: er war stets neugierig auf die neuen Filme und Ebert verlor nie sein Interesse an neuen Techniken und Medien, nein, er sah sie als Chance an und gab sich nicht auf, was sein Verständnis im Umgang mit den neuen Medien betraf.
Zu guter Letzt muss man jedoch sagen, dass ich diesen Film nicht nur wegen der faszinierenden Persönlichkeit mochte, um den sich der Film hauptsächlich drehte. Ich mochte auch das, was diese Persönlichkeit scheinbar in anderen Menschen auslöste. Bei den Interviews mit den Personen, die Roger Ebert in ihrem Leben begegnet waren, spürte ich selbst eine Art Nostalgie, ohne ihn je zuvor gekannt zu haben.