Die Asiaten haben ja derzeit das Monopol an total überdrehten Splatterfilmchen, doch so langsam versucht auch Europa da mitzuhalten. Vor gut einem Jahr bescherte uns Necrostorm mit Adam Chaplin, einen Film der genau das versuchte. Er wollte den Asiaten zeigen, dass auch andere solch einen verrückten Streifen hinbekommen können. Der Gore war wunderbar platziert und die Story sehr nett. Nun ein Jahr später bringen die Jungs von Necrostorm den nächsten Streifen raus, Taeter City und der versucht den Asiaten ein für alle Male zu zeigen wo der Gorehammer hängt. Aber haben die Jungs damit erfolgt oder sollte man sich doch eher an die Altmeister halten?
Taeter City ist eine Stadt in der es keine Morde mehr gibt. Dank einer neuen Technologie ist es möglich, mögliche Mörder so zu manipulieren, dass sie sich selbst an statt andere töten. Die Toten werden dann von Stadteigenen McDonalds Verschnitt Taeter Burger verarbeitet. Denn nur mit Menschenfleisch hat man gutes Fleisch im Burger. Doch eines Tages wirken sich die Strahlen anders aus als erhofft und eine mutmaßlicher Mörder bekommt dadurch Kräfte, die es ihm ermöglichen andere mit seiner Stimme so zu manipulieren, dass diese sich töten. Nun muss die Spezialeinheit von Taeter City ran und die Bedrohung stoppen.
Die Story ist dermaßen abgefahren, dass man sich einfach nur weghauen kann. Bei Adam Chaplin ging es ja noch um Rache an den Mördern der Frau von Adam. Aber hier hat man einfach mal jeglichen Sinn von Verstand über Bord gehauen und einfach jeglichen Quatsch zusammengeworfen, dass es ein wahres Trashfeuerwerk ist. Von Anfang bis Ende wird man mit immer verrückteren Ideen bombardiert. Seien es die Werbespots für Taeter Burger, bis hin zu einem Farmer, der dafür verurteilt wird, dass er Rindfleisch statt Menschenfleisch isst. Zudem wird das Geschehen immer wieder durch Durchsagen von dem lokalen Nachrichtensprecher Caronte unterbrochen, der aber meistens nur Werbung für Taeter Burger und Blood, dem Energiedrink, macht. Aber immerhin kommt es dadurch bei der verdammt kurzen Laufzeit von nicht mal 70 Minuten (ohne Abspann, dieser geht auch noch mal gute 7 Minuten) nie zu Langeweile.
Kameratechnisch wurde hier nochmal deutlich mehr geleistet als noch bei Adam. Auch die Schauspieler machen ihren Job sehr gut. Einige Gesichter kennt man ja bereits aus Adam, aber besonders Monica Munoz, als Razor mit zwei netten Argumenten, wird der Männerwelt ein Lächeln aufs Gesicht zaubern. Besonders, da sie fast die ganze Zeit ihre zwei Argumente nett zur Schau stellt und im Kampf hält die Kamera auch mal gerne drauf. Musikalisch bekommt man eine gute Rock Untermalung geboten, die sich nicht allzu sehr in den Vordergrund rückt aber das Gezeigte trotzdem hervorragend untermalt.
Kommen wir nun zu den Effekten. Als ich mir Taeter City bestellt hatte, habe ich mir extra nochmal Adam Chaplin angeschaut, um vergleichen zu können welcher Streifen mehr bietet und ich muss ganz klar sagen, dass Taeter City meilenweit vor Adam liegt. Bei Adam gibt es einen ganze Weile nicht einen Kill zu sehen und Blut fließt bis auf am Anfang und ganz am Ende kaum welches in riesen Mengen. Ganz anders ist das bei Taeter City, hier geht es von Anfang bis Ende durchgehend blutig zur Sache. Natürlich ist dabei nicht alles handmade und manche Kills bieten einem sehr trashige CGI-Effekte, diese passen aber, wie ich finde hervorragend in das trashige Setting von Taeter City und unterstreichen den Charme noch mehr. Zudem fließt hier das Blut wirklich in Strömen und man wird von allen Seiten damit bombardiert. Zudem wird der Film eben deswegen nicht ganz so schnell langweilig bzw. hat nicht solche argen Durchhänger wie Adam, was ich als sehr positiv erachte. Die Kämpfe an sich sind hier nicht ganz so cool in Szene gesetzt wie noch bei Adam dafür fließt aber wie gesagt deutlich mehr Blut. Man muss also wissen was einem wichtiger ist.
Man hat derzeit nur eine Möglichkeit den Streifen zu beziehen und zwar von den Jungs von Necrostorm direkt. Diese bieten sowohl die normale Fassung an, welche nur den Film beinhaltet und sonst nichts weiter, dies für 14,99 (Weihnachtsangebot). Zudem gibt es aber noch die Möglichkeit eine Collectors Edition zu erwerben. Bei dieser ist neben dem Film, noch ein Baseballmütze von Taeter Burger dabei, welche eine sehr gute Qualität besitzt. Darüber hinaus gibt es deutlich mehr Extras, welche den Soundtrack, sowie Trailer, ein sehr kurzes Making Of der Effekte (1:30 Min), eine Werbung (30 Sek.), ein kurzer Trickfilm (1 Minute) und einen etwas längeren Trickfilm (10 Minuten) beinhalten. Des weiteren befindet sich in der Collectors Edition noch ein Poster mit Autogramm des Regisseurs, 2 Biker ID Karten (wer den Film kennt weiß was das soll), sowie zwei Gutscheine für Taeter Burger. Das Ganze kostet lediglich 5,-€ mehr und wie ich finde ist allein die Mütze den Aufpreis schon wert. Man sollte aber erwähnen, dass beide Fassung nicht gepresst sind und daher sollte jeder selber wissen, ob er für einen Rohling Geld ausgeben möchte.
Fazit: Hier zeigen die Italiener wahrlich wie man einen hervorragend Over-the-Top-Splatterstreifen abliefert. Unterhaltsam von Anfang bis Ende und Blutig bis zum geht nicht mehr. Für Gorehounds absolutes Pflichtprogramm und für Leute die etwas mit einer Cyberpunkähnlichen Zukunft anfangen können durchaus einen Blick wert. Für mich das Splatterhighlight dieses Jahr.