Die "Trilogie der Freude" wie Schweighöfer selbst zu sagen pflegt, findet in Vaterfreuden ihren Abschluss. Der Regisseur, Produzent und Hauptdarsteller des Films schert erneut seine Freunde vor die Kamera und bringt das auf die Leinwand was ihn selbst bewegt: Liebe, Freundschaft, Vater werden. Im Grunde hätte dieser Film eine staatliche Förderung verdient, weil man ihn auch als Werbekampagne für Kinder verstehen könnte.
Schweighöfer spielt den liebenswerten Hauptdarsteller Felix, der sich wieder einmal überwinden muss um in der Liebe zu gewinnen. Eigentlich will er keine Kinder, aber als ihm die Entscheidung genommen wird, stellt er fest, dass er sich eigentlich nichts Schöneres vorstellen kann. Ein Glück, dass er kurz zuvor eine Samenspende getätigt hat. Mit Hilfe seines außergewöhnlichen Bruders Henne findet er die Mutter seines Kindes und versucht mehr über sie herauszufinden. Dabei verliebt nicht nur er sich, sondern auch die werdende Mutter.
Der Film besticht mit einer wunderschönen Kulisse. Es wird wohl wenige geben, die danach nicht die Lust bekommen München zu besuchen. Die Bilder sind höchst professionell und grundsätzlich schön. Daneben sitzen alle Gags. Wer hier nicht lacht, hat keinen Humor. Außerdem finde ich die Witze an vieler Stelle überraschend und sehr lebensnah, Großer Pluspunkt des Films sind Friedrich Mücke mit dem Frettchen Karsten. Ein herrliches Team. Schweighöfer beim "über sich wachsen" zu sehen ist wie immer etwas was Frauenherzen höher schlagen lässt. Wie er sich zum Beispiel um seine Nichte kümmert, oder alles dafür tut um die Mutter seines zukünftigen Kindes kennen zu lernen und von sich zu überzeugen, auch dass er sich für die Liebe am Ende seinen Ängsten stellt, beeindruckt.
Mir persönlich gefällt nicht wie das Trauma von Felix eingeflochten wurde. Aus heiteren Himmel kommt heraus, dass er ja eigentlich traumatisiert ist und deshalb keine Kinder wollte. Zum einen ist das überflüssig, weil viele Männer dieses Alters auf Teufel komm raus keine Kinder wollen, zum anderen gewinnt man den Eindruck, dass es diesen Einschub (wenn auch mit schönen Bildern) nur gibt um auf die Tränendrüse zu drücken.
Insgesamt ist der Film am Ende irgendwie sogar viel zu kurz, wobei das Ende abgerundet wirkt. Die Handlung mag voraussehbar sein, doch geht es beim Geschichten erzählen nichts ums unglaubliche Ende, oder darum immer wieder überrascht zu werden, es geht um das wie und das man eintauchen und sich wohlfühlen kann.
Vaterfreuden ist ein HERZfilm, ein Feel-Good-Movie mit vielen positiveb Botschaften an den Zuschauer. Wer da zuschaut und nicht versteht worum es geht, hat vielleicht gar kein Herz. Es wäre einfach viel zu Schade, wenn dies wirklich der Abschluss der Freude wäre.
Zum Schluss: Die Filmmusik ist wieder einmal große klasse. Angefangen bei Six60 "Forever" und dem Newcomer Ricky Dean Howard mit "Tears will Fall".
Schweighöfer zeigt Fannähe und tourt durch ganz Deutschland um eben diese glücklich zu machen, mit dabei Friedrich Mücke, Tom Beck und Ricky Dean Howard. Das nenne ich Einsatz. Er schafft es jeden Saal restlos zu füllen. Beindruckend.
Für alle Toto (Milan Peschel) Fans, er hat auch eine kleine Gastrolle.
Viel Spaß beim Zuschauen.