Die ersten Minuten von "Paris um jeden Preis" ließen nichts Gutes vermuten. Es schien ein komplett langweiliger, französischer 0815 Film zu sein. Aber weit gefehlt, denn ein weiteres mal bin ich der Überraschungspremiere dankbar, mir einen Film zu präsentieren, den ich sonst höchstwahrscheinlich nie zu Gesicht bekommen hätte.
Die ersten Minuten des Streifens erweisen sich als gelungene Irreführung, die wahren stärken des Films entfalten sich erst nach und nach. Spielt der Film anfangs lediglich mit Klischees und weist keine wirkliche Geschichte auf, geht es im Film in Wirklichkeit nicht um Paris, wie man es Vermuten könnte, sondern um den Weg Mayas ( Reem Kherici ) , die gezwungener Maßen zu ihren Wurzeln wiederfindet und das im wunderschönen Marokko, was auf eine wahnsinnig charmante und witzige Art und Weise geschieht.
Richtig Stark wird der Film wenn Maya abgeschoben wird und sich mit ihrer Lage bei ihrer Familie in Marokko arrangieren muss. Hier gibt es einerseits urkomische Momente, aber auch sehr tiefgehende. Beides funktioniert blendend und macht unheimlich Spaß.
Natürlich spielt man hier wahnsinnig Gut mit Vorurteilen sämtlicher Art, seien es welche bezüglich Marokko, oder typische Familienvorurteile, einfach klasse.
Schauspielerisch ist das wunderbar. Allen voran ist die unglaublich gut aussehende Reem Kherici super toll und macht die Wandlung Mayas absolut glaubhaft. Weiterhin besticht der Film mit etlichen tollen Nebendarstellern, die alle einen wunderbaren Job machen.
Weiterhin bekommt man wunderschöne Kulissen geboten. Man sieht nicht nur das typische Touristen Marokko, sondern Landschaften, ganz nah an der Realität der dort lebenden Menschen.
Fazit: Ein Film der vielleicht nicht für jedermann was ist. Aber wer Interesse an einem tollen französischen Film hat, der nicht nur auf Klamauk setzt, sollte vielleicht mal einen Blick riskieren. Ins Kino muss man dazu nicht, den Film aus der Videothek ausleihen reicht vollkommen.