In Ben Stillers "Das erstaunliche Leben des Walter Mitty" geht es um die gleichnamige Figur die ebenfalls von Ben Stiller gespielt wird. Walter ist eine graue Maus. Er führt ein eher langweiliges Leben ohne besondere Momente. Er arbeitet im Archiv (im Keller!) der Firma Life. Hier erstellt er Bilder die dann ins Magazin kommen. Den halben Tag verbringt Walter aber damit "auf einen anderen Stern" zu sein. Hier lässt er seine Fantasie den freien lauf. Mal rettet er ein Hund aus einen brennenden Haus und mal spielt er einen großen Entdecker um seine große Liebe Cheryl (Kirsten Wig) zu beeindrucken. Als das Magazin Life auf den Online Markt wechseln will, soll mit Hilfe von einen besonderen Bild des Fotografen Sean O´Conner (Sean Penn), das letzte Magazin gedruckt werden. Doch Walter findet das letzte Bild einfach nicht. Von Cheryl erfährt er wo Sean sich zur Zeit befindet und Walter nimmt seinen ganzen Mut in die Hand...Stillers Film ist leider nicht das erhoffte was der Trailer uns versprach. Ich habe mir einen Walter Mitty vorgestellt, dass völlig abgeschottet von der Welt lebt. Der Tag ein, Tag aus das selbe macht und nicht wirklich ernst genommen wird. Anfangs scheint dies auch der Fall zu sein. Wir sehen einen Walter der mit einen heruntergelassen Kiefer seine Wohnung verlässt. Danach kommt ein langer, grauer Flur mit vielen Türen. Danach sehen wir gut ein dutzend Blocks die aussehen wie das andere nebenbei. Und das wars auch schon! Danach geht Walter auf die Arbeit und wird prompt von zwei Arbeiten herzlich willkommen die seine Freunde zu sein scheinen. Wir bekommen drei Ausflüge in seiner Fantasiewelt zu sehen und schon redet er mit Charyl. Und diese drei Ausflüge haben wir schon im Trailer gesehen. Angekommen im Archiv wird er ebenfalls herzlich von seinen Mitarbeiter empfangen. Dessen Chef Walter übrigens ist! Kurze Zeit später bricht Walter auch schon in sein Abenteur auf. Sprich: der Sprung von graue Maus zum Abenteurer Mitty passiert viel zu schnell. Es kommt nie dieses "Ach Gott der arme Kerl hat so ein schlimmes Leben, dass er ständig in seine Fantasiewelt flüchtet". Man bekommt einfach kein Gefühl für Stillers Figur. Einer Seits scheint er kein Vertrauen in sich zu haben und anderer Seits spricht er gleich seine Verherte an und er scheint auch beliebt zu sein.
Die 2. Hälfte des Filmes bietet viele schöne Bilder aus Grönland, Island oder zentral Asien. Womit die Handlung etwas flötten geht. Meißtens bekommen wir nur Stiller aus der Vogelperspektive zu sehen und das wie er rennt, mit dem Farrad radelt oder einen Berg besteigt. Das ganze ist jedoch handwerklich einfach Top. Mir ist vor allem die Szene im Kopf geblieben als Mitty sich zwei Steine an die Hände befestigt und mit einen Skateboard eine Straße runterfährt. Das hatte wirklich Stil!
Ben Stiller versucht sich hier als Charakterdarsteller. Bei mir kam das leider nicht gut an. Er hat durchgehend die selbe Mimik zu bieten. Wie schon oben erwähnt, schafft er es nicht, dass der Zuschauer ein Gefühl für ihn entwickelt. Ob es nun Mittleid, Freude oder einfach nur Hass ist. Dagegen fand ich Kirsten Wig sehr sympatisch. Wenn sie ihr wunderbares Lächeln auspackt, kann man verstehn warum Walter so auf sie steht. Adam Scott als "böser" Leiter der den Übergang leiten soll, fand ich einfach nur grandios. Tolle Besetzung. Er schaffte es, dass man Hass für ihn empfindet! Sean Penn ist gewohnt cool. Leider hat er nur sehr wenig Spielzeit. Daher kann ich auch nicht viel über ihn schreiben.
FAZIT: Stillers Film ist ein netter Feel-Good-Movie der das eine oder andere Schmunzeln zaubert aber mehr auch nicht. Zwar ist er optisch fantastisch aber storymässig dafür nicht. Der Wechsel vom langweiligen Typen zum Abenteurer passiert einfach viel zu schnell. Die Tagträumerei, die den Film eig. ausmachen sollte, verliert schnell an Bedeutung. Jedoch gefiel mir das Ende.