Der Film ist von der Machart und der Inzinierung super. Die Schauspieler sind Top. Wenn man dann auch gecheckt hat, worum es geht, dann gibt es auch keine großartigen Interpretationen mehr. Generell finde ich es gut, wenn man etwas nachdenken muss, bevorman die Lösung hat, und dass die Lösung dann auch so konkret ist. Nichtsdestotrotz hat mir der Film alles in allem nicht gefallen. Ist er zwar künstlerisch auf höchster Ebene, gefällt mir die menschliche Komponente überhaupt nicht. Ausserdem gefällt mir die Thematik ebenfalls nicht. Worum es letztendlich geht, sagt schon der Titel: Enemy, Feind aus. Dass es natürlich um den inneren Feind geht, liegt bei solchen Filmen auf der Hand.
Der Film startet in einem speziellen Bordel, wo eine Frau eine Spinne zertritt. Natürlich kann man mit der Szene zunächst überhaupt nichts anfangen, jedoch ist dies ein Schlüsselelement. Die Spinne taucht mehrmals im Flm auf und symbolisiert die Weiblichkeit, entsprechend also die Frauen. Wichtige Informationen, die letztendlich zur Lösung führen, ergeben sich aus den Vorlesungen, die abgehalten werden. Der arme Mann, der sich von Frau und Kind in einem Spinnennetz eingefangen fühlt. Sein innerer Kampf dahingehend, dass die Beziehung eine Diktatur (!) ist? Letztendlich geht es in dem Film um einen Ja-Sager, der total unzufrieden in seinem Leben ist, und nicht wirklich Mann genug ist, etwas zu ändern. So eine Thematik spricht mich gar nicht an. Daher überlasse ich den Film getrost den Männern als typischen Männerfilm.
Die Endszene ist ebenfalls zunächst verwirrend, weil man sich fragt, warum er wieder so eine Symbolik einsetzt. Denkt man aber wieder an die Anfangszene zurück, liegt es eigentlich auf der Hand.
Wie gesagt, hat der Regiseur so gesehen gute Arbeit geleistet, ist aber einfach nicht mein FIlm.