Wenn eine Low Budget Produktion bei zwei Millionen Dollar Kosten über 100 Millionen wieder einspielt, ist eine Fortsetung so normal wie ein Sonnenaufgang am Morgen.Die Qualität ist gewiss meistens zweitrangig, Hauptsache aus der nun erfolgreichen Marke lässt sich weiter Geld machen. Gerade im Horror Genre wird in Teil zwei noch mal deutlich investiert, was zwar optisch ansprechender aussieht, inhaltlich jedoch nichts neues beizutragen hat. Im Falle von "Insidious 2" kann diese Regel zum Glück nicht angewandt werden. Zwar verdoppelt sich das Budget hier auf fast 5 Millionen Dollar, doch Regisseur James Wan weis auch hier wieder seine Stärken voll auszuspielen und liefert nach "The Conjuring" den nächsten Gänsehaut Schocker ab!
Ein altes Sprichwort sagt, du bist nu so gut wie dein letzter Film. Beim Australier James Wan ("Fast and Furious 7") kann dieses Sprichwort nur bedingt benutzt werden. Er spielt gezielt mit Vorurteilen der anderen, gerade was Fortsetzungen betrifft. So liefert er zusammen mit Drehbuchautor Leigh Wannell ("Saw 2") für sich genommen eigentlich fast die gleiche Story von Teil 1 noch einmal ab, ohne diesen jedoch zu sehr zu kopieren und stattet ihn mit einem eigenen Touch aus. Auch die Logik bereitet einem hier und da Kopfzerbrechen, Wan gleicht das jedoch immer wieder mit tollen Einfällen aus. Was dern zweiten Teil ein wenig vom ersten unterscheidet, ist jedoch die Atmosphäre. Es geht hier viel schneller zur Sache, und der Anteil der Gespenster Szenen ist wie bei zweiten Teilen üblich deutlich höher. Mit gezielter Kamera Arbeit und Gänsehaut Score bietet "Insidious 2" wieder teils heftige Schockmomente die ihres gleichen suchen. Die Story bleibt leicht zu durchschauen,mindert das Vergnügen wie bei Teil 1 jedoch nicht wirklich. Außerdem ist die Rahmenhandlung hier deutlich ausgefeilter und Komplizierter gestaltet, was den Zuschauer mehr fordert und zum Teil für echten Thrill sorgt.
Die Darsteller fügen sich wieder mühelos in ihre alten Rollen hinein, Rose Byrne("X-men 4") als liebende Ehefrau und Mutter ist weiter die Schaltzentrale, gerade was die Emotionen angeht, den Löwenanteil liefert dieses mal aber klar Patrick Wilson ("Watchmen"). Seine diabolische Darstellung geht phasenweise heftig ans Mark. Auch Altstar Barbara Hershey("Falling Down") darf mit ihrer Gestik und Mimik wieder gekonnt ihr Gespür für düstere Rollen zeigen. Ohne zu viel über die Story zu verraten, ist auch "Insidious 2" wieder ein Geschenk für alles Genre Fans. Zeitweise ein Psycho-Thriller sorgt der Film von Anfang bis Ende für Spannung und Grusel pur.
Fazit: James Wan kann einfach nichts falsch machen. Waren schon "Saw" und "Insidious" krasse Horror Erfahrungen, ist nun auch die Fortsetzung zwar alles andere als logisch, aber mega spannend, gruselig selbst-ironisch, und damit ein absolutes Genre Highlight.