Es beginnt mit einem dramatischen Paukenschlag: der Lateinlehrer Gregorius (Jeremy Irons) hält eine junge Portugiesin davon ab, Selbstmord zu begehen, als sie von einer Brücke in Bern springen will. Er ist geschieden, seine Ex fand ihn langweilig…
Als ihm der Roman ‘Ein Goldschmied der Worte‘ und eine Fahrkarte in die portugiesische Hauptstadt in die Hände fallen, ist sein Interesse geweckt. Gregorius begibt sich auf die Suche nach dem Autor Amadeu de Prado (Jack Huston). Dessen Schwester Adriana (Charlotte Rampling) vergeht vor Glück in der brüderlichen Heldenverehrung und deutet Gregorius gegenüber an, dass Amadeu noch lebt, während die Magd Clothilde von seinem Tod vor vielen Jahrzehnten spricht.
Eine neue Seite wird aufgeschlagen, wenn wir von der Nelken-Revolution gegen Salazar erfahren, an der Amadeu auch beteiligt war. Die Augenärztin Mariana (Marina Gedeck) verpasst Gregorius eine neue Brille und verweist ihn an ihren Onkel Joao (Tom Courtenay). Dem Pianisten wurden beide Hände gebrochen, auch ein Opfer des ‘Schlächters von Lissabon‘.
Der Lateinlehrer taucht immer tiefer in die persönliche Biographie des Autors ein, begegnet seinem Klassenkameraden Jorge (August Diehl) und dessen Freundin Estefania (Melanie Laurent). Eine kurze Romanze bahnt sich an. Die Revolutionswirren treiben Amadeu in die Arme Estefanias. Dieser hatte dem ‘Schlächter von Lissabon‘ zuvor das Leben gerettet und nun sitzt er zwischen allen Stühlen. Ein Kreis schließt sich und ein weiterer tut sich auf, als sich die junge Portugiesin Catarina (Sarah Spale) mit dem verhinderten Sprung von der Brücke als Nichte des Schlächters erweist. Ganz nebenbei kommen sich Mariana und Gregorius immer etwas näher.
Leider verwässert der Wechsel der Erzählebenen, in denen die Figuren von unterschiedlichen Promis dargestellt werden (z.B. Lena Olin, Bruno Ganz, August Diehl) den entspannten Genuss des Films etwas.
Und der Schluss? Mariana bringt Gregorius zum Bahnhof. Bevor es zum Abschied kommt, sagt sie zu ihm ‘Ich finde sie übrigens keineswegs langweilig.‘ Ist das eine Aufforderung? Er zögert…noch. Man beachte den Titel!