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    Der City Hai
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    vodkamartini
    vodkamartini

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    3,5
    Veröffentlicht am 2. Juli 2022
    1986 „Raw Deal" oder „Die gegelte Kampfmaschine im Standby-Modus" (Arnie Nr. 6)

    Arnold als Mafiosi im edlen Zwirn ist für sich genommen schon ein Brüller. Der hühnenhafte Muskelberg mit den grob-markanten Gesichtszügen wirkt ungefähr so italienisch und elegant wie eine Leberkässemmel. Aber damit nicht genug. Als verdeckter FBI-Ermittler soll er sich in die Organisation des Chicagoer Paten Luigi Patrovita einschleichen und diese dann von innen heraus zerschlagen. Klingt doof? Ist doof, aber genau darin liegt eine der Stärken des „City Hai". Denn selbtsredend lieben und schätzen wir Arnolds Frühwerk nicht wegen seiner glaubwürdigen Szenarios, oder seiner lebensechten Figuren. Wir wollen ihn eigentlich nur durch fiese Gegnerscharen pflügen sehen und das möglichst begleitet von einer erklecklichen Zahl cooler Sprüche. Und da er uns in „City Hai" zumindest den ersten Wunsch ausgiebigst erfüllt, ist das ein guter Film. Widerrede zwecklos.

    Am Anfang steht das bürgerliche Idyll, also Idyll im Vergleich zu dem was danach kommt. Wir lernen unseren Helden bei der relativ gemütlichen Arbeit als Kleinstadtsheriff eines öden Nests im mittleren Westen kennen. Der beim FBI in Ungnade gefallene Mark Kaminsky hat sich mit dem unspektakulären Job arrangiert und durchaus Spaß bei der Arbeit. Da fackelt er schon mal den Highway ab, nur um einen flüchtigen Fake-Cop unsanft zu stoppen. Seine Gattin Amy ist von der unfreiwilligen Abschiebung in die Provinz weniger angetan und knallt daraufhin auch schon mal eine ganze Torte gegen die Wand. Kamisnky nimmts gelassen und kontert: „Du solltest nicht trinken und backen!"
    Das Leben ist einfach ungerecht, zumal Kaminsky wenig später von seinem früheren Mentor Harry Shannon (Darren McGavin) reaktiviert wird um die aus dem Ruder laufende Chicagoer Unterwelt zu infiltrieren. Inoffiziell zwar, aber immerhin winkt bei Erfolg die Rehabilitierung. Amy dagegen darf weiterhin das Kleinstadtidyll genießen, denn Kaminskys Mission ist ein brandgefährlicher Undercover-Einsatz.

    Ein durch und durch typischer Arnie-Auftakt also. Der bescheidene Held geht einer ehrlichen und unspektakulären Arbeit nach und gerät urplötzlich in ein Szenario, bei dem seine ganz spezielle Expertise gefragt ist. Denn eigentlich ist er vor allem eine tödliche Kampfmaschine im Standby-Modus. Wir kennen das bereits aus dem ähnlich gestrickten „Phantom Commando" und auch das Science-Fiction Verwirrspiel „Total Recall" spielt mit derselben Ausgangslage. Kaminsky schnürt also die Kampfstiefel und macht sich auf in die Osküstenmetropole, um den dortigen Mobstersumpf trocken zu legen.

    Vor „Raw Deal" (so der weitaus sinnigere Originaltitel, aber hierzulande wollte man wohl die Konkurrenz zu Stallones kurz vorher gestartetem „City Cobra" mit dem Holzhammer betonen) gab es „Conan", „Terminator" und „Commando", direkt danach sollte „Predator" folgen. Man kann den Stadtraubfisch also getrost als Sackgasse oder Stagnation in Arnies stetig vorwärts preschender Karriere interpretieren. Ein lupenreiner Gangster-Reißer, ohne gesellschaftspolitischen Kommentar (wie ihn fast alle Arnold-Filme auf die ein oder andere Art liefern), ohne eine überlebensgroße Persona, in die er so gerne schlüpft und ohne den durchgängig locker-flapsigen Grundton, der die Over-the-top-Action austariert. Noch dazu ein unverhohlenes Remake des unmittelbaren Vorgängers „Commando", komplett mit kerniger Aufrödelungs-Sequenz unmittelbar vor dem epischen Einzelkämpfer-Finale. Nicht wenige Biographen und Kritker sahen und sehen hier die zentralen Probleme des Film, der auch beim damaligen Kinopublikum eher verhalten aufgenommen wurde. Alles richtig, aber Hey!, man kann den „City Hai" auch gerade wegen dieser Unzulänglichkeiten genießen.

    Die ganze Mafia-Infiltration ächzt und knarzt an allen Ecken. Nachdem er dessen Konkurrenz ein paar Hiebe verstzt hat, stapft Arnold zu Paulo Rocca (Patrovitas rechte Hand) wie der sprichwörtliche Elefant im Porzelanladen, preist sich ganz unbescheiden als Superkiller an und provoziert Max Keller (Robert Davi) - Roccas Bulterrier und Mann fürs Grobe - bei jeder sich bietenden Gelegenheit. Ein Running Gag, der den Unterhaltungs wert oredentlich steigert. Kein Wunder, dass Davi schmunzeln musste, als ihm Timothy „Bond" Dalton drei Jahre später („Licence to kill") auf exakt dieselbe Tour kam, zumal er nun selbst den Boss geben durfte. Das ganze Triple-Agent-Undercover-Szenario passt ungefähr so gut zu Arnie wie ein rosa Bast-Röckchen. Andererseits könnte genau das auch die Gangster verwirren, denn was so offenkundig faul aussieht, muss einfach stimmen.

    Fairerweise sollte man auch erwähnen, dass Arnold hier noch eine vertragliche Verpflichtung gegenüber Dino De Laurentiis erfüllte und Verpflichtungen nahm er immer sehr ernst. Der Italiener hatte ihm mit „Conan" zum großen Durchbruch verholfen und anno 1986 lediglich dieses Gangster-Vehikel auf Lager, das er dann auf Arnolds Spezialitäten umschreiben lies. Das erklärt so einiges, nicht nur den unausgegorenen Mobster-Combat-Mix, sondern auch Arnolds vermeintlichen Ausrutscher, der ja ansosnten immer den richtigen Riecher hatte, was zu ihm passte und was nicht.

    Egal, Arnold mag hier im falschen Film sein, aber das zieht er gewohnt konsequent und rücksichtslos durch. Wenn er zum finalen Sturmlauf ansetzt, bleibt kein Auge mehr trocken und vor allem kein Mobster mehr am Leben. Die schon herrlich asymmetrische - in dem Sinne, dass sie so gar nicht zum vorigen Maulwurf-Plot passt - Steinbruchszene dient da bloß als lockeres Aufwärmprogramm. In dieser braust der enttarnte Kaminsky zu den Klängen der Stones-Hymne „Satisfaction" durch besagten Steinbruch und mäht dabei in bester „Commando"-Tradition ein gutes Dutzend von Patriovitas Fußsoldaten nieder. Danach gehts ohne Umschweife zum als Casino getarnten Mafia-Hauptquartier, das der bereits warm geschossene Kaminsky in ein apocalyptisches Schlachtfeld verwandelt.

    Spätestens hier mündet der bis dato einigermaßen genretypisch entwickelte Gangsterplot in ein hohl drehendes Combat-Szenario, für das Arnold und seine damaligen Action-Rivalen auch heute noch geliebt und gefeiert werden. Aber damit nicht genug. Nach erfolgreich absolviertem Massaker gibt es ein durch und durch rosarotes Triple-Happy-End. Der inoffiziell operierende Amok-Vigilant Kaminsky wird wieder ehrenhaft ins FBI aufgenommen, die dadurch wieder aufgeblühte Gattin ist schwanger und der schwerst verwundete Shannon lernt nach ein paar kernigen Motivationssprüchen seines Schützlings wieder gehen.

    Wird man hier als Arnold-Fan also unfair behandelt? Nein, vielleicht ein wenig in seinen Erwartungen auf einen erneuten Schritt nach vorn enttäuscht, vielleicht auch ein wenig irritiert ob der etwas unrunden Plot-Figuren-Konstellation. „Raw Deal" ist weder Meilenstein, noch Stolperstein, eher eine teilweise ungelenke Fingerübung. Im Sandwich zwischen „Commando" und „Predator" liegt es sich aber auch wirklich unbequem, da fallen die vorhandenen Missstände besonders augenfällig ins Gewicht. Wenigstens wird einem die holprige Fahrt mit jeder Menge Knalleffekten und einem ausgesuchten Mangel an Zimperlichkeit versüßt. Ein bißchen wie Arnolds gegelte Mobster-Frisur, irgendwie schmierig, aber irgendwie auch gut geölt.

    ________________________________________

    Bad Ass Rating: 8/10 (blutige Shootouts und ein "Commando"-Finale, das aber nicht ganz an das Vorbild heranreicht)

    Muscle Posing Rating: 5/10 (für Arnolds Verhältnisse recht zahm, er muss ja auch meist den Tarn-Maßanzug tragen)

    Originaltitel: "Raw Deal" (was so viel heißt wie "ungerecht behandelt werden" und wohl auf Kaminskys FBI-Rauswurf anspielt; passt auf jeden Fall besser als der doofe deutsche Raubfisch-Titel)

    Ähnlichtser Stallone Film: "Die City-Cobra" (dachten sich wohl die deutschen Filmtitel-Umformulierer, immerhin teilt man sich urbane Schlachtfelder, Thriller-Elemente und das besagte "Commando"-Finale)

    Arnold mit Zigarre: Check / Arnold mit Bürste: Fehlanzeige (hier ist die brave Sheriff-Frise und danach der ölig gegelte Mobster-Cut angesagt) / Arnold oben ohne: Check

    Beste Oneliner: "Du solltest nicht trinken und backen" (Mark zu Gattin)

    Filmposter Slogan: Fehlanzeige, bei sieben Mal "Schwarzenegger" in kapitalen Lettern war auch nicht mehr so viel Platz übrig
    thomas2167
    thomas2167

    668 Follower 582 Kritiken User folgen

    3,0
    Veröffentlicht am 17. April 2013
    Ein Streifen aus den frühen Jahren des Arnold Schwarzeneggers , welcher noch den 80er Jahre Charme besitzt. Es ist ein üblicher , 0-8-15 Standard Actionkrimi mit einigen passablen Actioneinlagen , Schlägereien , Verfolgungsjagden und einen knallharten , kompromisslosen Showdown. Nicht so der Ober Burner , geht so.
    Kino:
    Anonymer User
    5,0
    Veröffentlicht am 18. März 2010
    Arnie in Bestform ein wirklich gelungener Film!!

    Für Fans des action Genres ein Muss!!

    Ein Film besser als die ganze neue Kino-Kacke zusammen....
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