Eine internationale Truppe von Astronauten macht sich mit einer Raumsonde auf zum Mond "Europa", der den Jupiter umkreist. Unter einer dicken Eisschicht existieren hier sehr tiefe Ozeane - und somit vermutlich auch Leben... in welcher Form auch immer.
Um dies zu verifizieren, soll nicht nur eine Raumsonde entsandt werden, um Bilder zu schießen, sondern mit ihr Menschen, die Beweise für Leben auf "Europa" erbringen.
Nach einem Jahr - in denen geneigte Zuschauer jede Sekunde der Mission per Bordkameras mitverfolgen können - bricht der Kontakt zur Erde wegen eines Sonnensturms plötzlich ab und die Crew ist auf sich allein gestellt, ohne Hilfe der Bodenstation auf der Erde.
Das Kontrollzentrum kann bei technischen Problemen nicht mehr helfen, Entscheidungen müssen von den Astronauten im Alleingang getroffen werden, ob sie leben und wie es ihnen geht, ist auf der Erde nicht bekannt, die Isolation, das Eingesperrtsein auf dem engen Raumschiff und das Vermissen der Familienangehörigen ohne jegliche Möglichkeit der Kontaktaufnahme mit ihnen fordert immer mehr seinen Tribut.
Die Astronauten entscheiden sich, die Reise dennoch fortzusetzen und nach vielen Monaten, einigen Verlusten und unschönen Vorfällen erreichen sie den Mond "Europa" und landen aber einige hundert Meter fernab von errechneten, vorhergesehenen Landepunkt. Hier überschlagen sich die Ereignisse und die Astronauten sehen sich mit Problemen konfrontiert, die in dieser Form nicht vorhersehbar gewesen waren.
Der Regisseur Sebastián Cordero aus Ecuador sagte mir bisher nichts, er ist aber wohl bekannt dafür, dass er "stille" Filme macht, die ohne laute, knallerische Action auskommen, dafür aber mit leisen Tönen, mit Hilfe von Gestik und Mimik seiner Schauspieler Gefühle erzeugen und transportieren. Dies ist in diesem Film - auch dank der guten Darstellungen der Schauspieler - auch gelungen.
Anfangs empfand ich den Film mit den immer wieder kehrenden Rückblenden und Zeitsprüngen als etwas verwirrend und für mich braucht er ein wenig, bis er in Fahrt kommt, denn die Zeitsprünge werden immer nur mit Hilfe einer immer wieder eingeblendeten Zeitleiste angekündigt, die die Monate, Tage, Stunden, Minuten und Sekunden anzeigt, die die Astronauten sich bereits im All befinden und dies verwirrt und bremst den Film meiner Meinung nach zu Beginn immer wieder aus.
Sobald aber die Landung auf dem Mond "Europa" erfolgt ist, lassen diese Zeitsprünge nach und aber dann...!!! Im letzten Drittel gewinnt der Film doch noch extrem an Tempo, wird sehr dramatisch, sehr tragisch und sehr, sehr spannend! Und wandelt sich von einer interessanten, durchaus glaubhaften Doku über eine bahnbrechende Raumfahrtsmission zu einem Thriller und zuletzt Horrorfilm mit den extraterrestrischen Lebensformen auf dem Mond "Europa".
Kein Die-Hard-Must-See-Film meiner Meinung nach, aber doch sehr gut ansehbar, wenn man einen sehr spannenden Science-Fiction sucht mit origineller Handlung und guten Schauspielern.
Der Film wird es in synchronisierter Form leider hierzulande nur sofort auf DVD schaffen! Erscheinungsdatum ist der 22. Oktober 2013.
Von mir ist er auf jeden Fall eine sehr gute Empfehlung, wenn man es sich mal mit einer DVD zu Hause gemütlich machen möchte.