Soldaten, Nebel und dann eine Frau als (vermeintliche) Antagonistin: "The Squad" benutzt ungewöhnliche Bausteine um sich interessant zu machen. Dabei erinnert das Werk an "Deathwatch" oder "Ghost Soldiers". Von diesen Beiden kenne ich nur ersteren, und spontan, ohne "Deathwatch" noch einmal gesehen zu haben, würde ich "The Squad" nun als das bessere Werk betrachten. Der Grund dafür liegt in der wesentlich ernsteren Herangehensweise, die der Film aus Südamerika bietet: Es fallen hier keine dummen Sprüche, es gibt keine Attitüden des Machos mit dicken Eiern. Stattdessen ist der Film angenehm kritisch und entfaltet schnell die Atmosphäre einer Soldatentruppe, die sich einstmals vielleicht sehr vertraute, doch seit einem vorherigen Ereignis nun mehr als zerrüttet ist. Diese Stimmung schafft "The Squad" sehr gut einzufangen, freilich nicht ohne sich auch gewissen Klischees bei der Figurenzeichnung zu bedienen: wir haben den Rekruten, den Veteran, den Anführer-auf-den-keiner-hört, den Hitzigen, den Abergläubigen usw.
Aprospos Stimmung: Das optische Bild und der Soundtrack sind weiterhin sehr große Stärken. Beides unterstreicht die Atmosphäre außerordentlich, insbesondere sogar dann, wenn das Bild verwäscht und man nicht recht weiß was passiert. Demgegenüber gibt es aber keine Wackelkameras, sondern einen ruhigen und langsam Erzählton.
Dies allerdings, ist irgendwann zu viel des Guten. Am Anfang mag es die angespannte Lage noch unterstreichen längere Nahaufnahmen auf den Gesichtern der Soldaten zu sehen, später zieht sich das Ganze einfach nur. Schließlich könnte man wirklich, wie einige Kritiker, behaupten: Es passiert nichts. Auf die Frage: Machen sich die Soldaten nur verrückt oder ist hier wirklich eine übernatürliche Kraft am Werk? - wird ausgesprochen milde reagiert, indem man eine ganze Zeit lang von ersterem ausgeht (und das leider nur mit den üblichen Genrezutaten), nur um dann am Ende evtl. doch auf zweiteres umzuschwenken.
Man mag nun sagen der Film sei dadurch eher ein Drama als ein Gruselfilm. Dazu fehlen mir aber genauere Charakterisierungen und manches Klischee-überwinden. Interessanter scheint die Frage, ob man den Film pro- oder contra-militärisch deuten will: Für ersteres spricht, dass die Soldaten, hätten sie sich mal an die Befehle gehalten, vieles einfacher gewesen wäre. Für zweiteres hingegen das Rauhe und das Ethische in den Fragen. Gemeint ist sicher letzteres. Aber dennoch gilt dann: Irgendwie zu ungenau. Für eine Reflexion über das Guerilla-Bekämpfen taugt der Film als Grundlage einfach nicht genug.
Fazit: "The Squad" überzeugt mit einer guten Atmosphäre und baut so gekonnt Gruseleinlagen in einen Film ein, der eigentlich ein Drama über Soldaten sein will. Doch für letzteres findet sich leider kein sonderlich ausreichendes Fundament. Indes plätschert die Gruselhandlung so vor sich hin. Definitiv ein engagierter Film, aber es mangelt in den Details!